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Berber/Araber-Berber kaufen
Mit oder ohne Papiere?
Grundsätzlich
ist es empfehlenswert, ein
Pferd mit Papieren zu
kaufen, da dann über viele Generationen weg bekannt ist, wie
die
Pferde vom Wesen und von der Leistungsfähigkeit her sind. Das
wird jedoch beim Berber- und Araber-Berber nur in
Ausnahmefällen möglich sein, da das Führen
von Abstammungsnachweisen in den Ursprungsländern keinerlei
Tradition hat und in Deutschland erst seit Anfang der 90iger Jahre
Berber und
Araber-Berber gezüchtet werden. Sie finden also eher selten
Pferde
mit mehr als
drei/vier dokumentierten Generationen in den Papieren.
Nach der Änderung/Anpassung des
Deutschen Tierzuchtrechts an die EU-Richtlinien herrscht
darüber hinaus derzeit viel
Verwirrung darüber, wer denn nun die Papiere für
Berber und Araber-Berber
ausstellen soll/darf oder nicht. Auch die falsche Behauptung, dass Pferde ohne VFZB-Papiere automatisch schlechtere Pferde seien, hört man
immer wieder
einmal. Dass dem nicht so ist, sieht man allein schon an den guten Ergebnissen,
die Pferde aus anderen Zuchtverbänden bei den VFZB-Berbertreffen
erzielen.
Wenn Sie sich näher über die derzeitige Rechtslage informieren
wollen, schreiben Sie uns Ihre Fragen:
info (at) berber-online.de.
Händler, Züchter oder privat?
Berber und Araber-Berber sind in Deutschland eine noch recht seltene
Rasse. Es kann also sein, dass sie sehr weit fahren müssen, um
ein passendes Pferd zu finden. Grundsätzlich empfiehlt es
sich, wenn man selber noch "junger" Reiter ist, ein etwas
älteres, schon gerittenes Pferd zu kaufen. Ist man selber
schon ein erfahrener Reiter, wird man viel Freude an der Ausbildung
eines jungen Pferdes haben. Nehmen Sie auf jeden Fall einen
pferdekundigen Begleiter mit und ansonsten: "Lassen Sie Ihr Herz
sprechen": mit einer guten Beziehung zueinander lassen sich viele
Probleme lösen bzw. treten erst gar nicht auf. Besonders
Berber
und Araber-Berber sind sehr menschenbezogen und tolerant
"ihrem" Menschen gegenüber.
Von Privat
Kaufen Sie bei Privatleuten, haben Sie den Vorteil, dass Ihr Pferd in
aller Regel Familienmitglied ist, Sie sehr viele Informationen
über die Vorgeschichte, Vorlieben und Eigenheiten Ihres
zukünftigen Freizeitpartners bekommen und mit großer
Sicherheit auch danach bei eventuell auftretenden Anfangsproblemen
Fragen stellen können. Andererseits kann es sein, dass die
Besitzer nicht alle Fachfragen auch sachkundig beantworten
können - möglicherweise trennen sie sich von ihrem
Pferd, weil sie selbst noch Anfänger sind und das Pferd z.B.
sehr jung, so dass es Probleme gegeben hat. Da kann eine objektive
Beurteilung sehr schwer sein. Fragen Sie auf jeden Fall immer nach der
Vorgeschichte des Pferdes und möglichen Kontaktadressen: je
mehr
Sie über Ihr Pferd wissen, umso leichter werden Sie es haben.
Vom Züchter
Bei einem Züchter - vor allem, wenn er etwas
größer ist - haben Sie viele Vorteile:
Züchtet die Familie schon länger, werden Sie oft sehr
gut beraten in der Frage, welches Pferd am besten zu Ihnen passt. Sie
haben die Möglichkeit, Verwandte Ihres Pferdes zu sehen,
verschiedene Typen von Berbern, verschiedene Alterklassen und die
Pferde wachsen in den meisten Fällen artgerecht auf
großen Flächen auf, was ihrer Gesundheit und
Belastbarkeit zugute kommt. Außerdem bekommen Sie
profunde Antwort auf Ihre Fragen und Sie können sich in aller
Regel auch später mit Fragen jederzeit an Ihren
Züchter wenden. Nachteil ist oft, dass Sie weite Wege in Kauf
nehmen müssen.
Vom Händler/Importpferde
Allgemein ist das die am wenigsten empfehlenswerte
Möglichkeit. Der Händler weiß in aller
Regel nichts über die Vorgeschichte des Pferdes, über
mögliche Schwachstellen und/oder Eigenheiten. Die Pferde
werden oft sehr schnell angeritten, damit sie möglichst
schnell verkauft werden können, die Haltung ist oft nicht
wirklich artgerecht und die Möglichkeit der Beratung bei
Schwierigkeiten nach dem Kauf ist gleich Null. Beim Berber und
Araber-Berber finden sich beim Händler oft O.I. - das
heißt, Pferde mit unbekannter Abstammung (l'origine inconnue),
also in der Regel Originalimporte aus Marokko, Algerien, Tunesien. Die
Haltung und Verwendung der Pferde dort entspricht in der Regel nicht
unseren europäischen Vorstellungen, weshalb Sie besonders
darauf
achten sollten, ob Leistungsfähigkeit und Charakter auch zu
Ihnen
und dem, was sie reiten wollen, passen.
Natürlich gibt es auch bei
Händlern wirklich
gute Pferde: aber um das zu
erkennen, dazu braucht es viele, viele Jahre Erfahrung.
Außerdem ist es sehr schwierig bis
unmöglich zu beurteilen, wie das Pferd sich nach seinen
Erfahrungen im Ursprungsland durch die erhebliche
Haltungsveränderung hier entwickeln wird. Auch die
Umstellung von der Haltung in trockenem Wüstenklima auf die
oft feucht-kalten Winter hier ist oft mit Schwierigkeiten
verbunden, wenn die Pferde - wie eigentlich wünschenswert - im
Offenstall leben sollen.
Fazit
Kaufen Sie ein Pferd mit Papieren. Vor allem,
wenn Sie irgendwann
selbst züchten wollen. Wenn die Abstammung bekannt ist, lassen
sich in der Regel einigermaßen zuverlässige
Aussagen darüber machen, wie das Pferd sich
entwickeln wird,
wofür es
geeignet sein wird und was es vererben wird. Das heißt beim
Berber und Araber-Berber, dass ein Originalimport mit unbekannter
Abstammung diese
Möglichkeit ebensowenig zulässt, wie ein Pferd ohne
Abstammungsnachweis. Dazu kommt noch - falls Sie züchten
wollen -
dass ein Pferd im Phänotyp (dem Aussehen) nicht dem Genotyp
(den
Genen) entsprechen muß, also etwas vererben kann, das sie
nicht
möchten.
Grundsätzlich:
Nehmen Sie sich Zeit zum Pferdekauf, schauen
Sie
sich mehrere Pferde an, überlegen Sie in Ruhe und lassen Sie
sich
auf keinen Fall zu einer Entscheidung drängen - etwa mit dem
Hinweis, dass es noch andere ernsthafte Interessenten gibt. Sollten Sie
sich für ein Fohlen entscheiden: überlegen Sie genau,
ob Sie
dem Tier eine artgerechte Aufzucht im Herdenverband
ermöglichen
können. Diese braucht es, um sich zu einem gesunden,
ausgeglichenen, leistungsfähigen Pferd zu entwickeln. Allein
hinter dem Haus oder evtl. mit einem älteren Pferd zusammen
ist
keine geeignete Aufzuchtmöglichkeit für ein Pferd -
besonders nicht, wenn es sich um einen jungen Hengst handelt.
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