berber-online.de

Hi,

Du hast mit SIcherheit besseres Wetter als wir hier !
Hoffe, Du konntest Dich auch etwas erholen.
Bin schon gespannt auf die Schmuckstücke und Deine Berichte!

Noch einen schönen "Urlaub"!!!

Ich freu mich schon so auf Deine Berichte und die Bilder - und wenn Du zwischenzeitlich was zum Einstellen hast: schick einfach

Genieß das Wetter - hier hats 0°C und und STURM - bähhh ....

Die Reise nach Tiaret was ein sehr schönes Erlebnis. Allein die Fahrt dorthin hat sich gelohnt. Von Algier aus sind es 4,5 std. durch das Atlasgebirge. Natur pur. Tolle Landschaften wechseln sich ab mit riesigen Feldern von Kartoffeln und abgeernteten Weizenfeldern. Ein Wolf kreuzte unseren Weg. Bei einem halt mit Kaffeepause raus aus dem Auto. Brrrrrrrr ist das kalt hier. Schnell trinken und dann wieder rein ins Auto. Nur noch ein paar Kilometer bis Tiaret, aber kein Pferd zu sehen. Esel waren schon mehrere zu sehen.
Woww ich glaub ich werde blind. Die Wieger der Berber, Pferde so weit das Auge reicht. Eine riesige Koppel voll mit Pferden. Ich habe eine kleinen Kloß im Hals. Junge Tiere ca. 1,5 Jahre alt wie ich später erfahre. Zuchtstuten und Fohlen. Getrennt zwischen Hengsten und Stuten und etwa 7 monate alt. Leider kommen wir eine halbe Stunde zu spät, so das alle Pferde auf den Weiden sind. Bei 240 ha Land werde ich wohl das Filmen müssen was ich hier sehen kann.

Leider ist es in Algerien so, das man ohne Vitamin B keine Chance hat irgendwo rann zu kommen. Gott sei dank hat mein Mann durch einen glücklichen Zufall einen Bekannten getroffen, der jemanden in Tiaret kenn. So konnten wir einige Infos bekommen. Es war verdammt viel Arbeit und ich bin heil Froh das mein Mann so viel Verständnis für meinen "verrückten" Wunsch nach Tiaret zu fahren, aufgebracht hat. Man muß nämlich wissen, das mein Mann sehr viel "Respekt" vor Pferden hat.

So nun zu den Fragen:
Auf dem Gestüt leben 400-500 Pferde. Berber, Araber-Berber und Araber.
Es stehen dort Hengste sowie auch Stuten.
Die Hengste bleiben das ganze Jahr in Tiaret.
Das Zuchtziel ist zu einem den Berber als Fantasiapferd sowie der AB und den Araber auf die Rennbahn.
die Hengste werden außerhalb der Decksaison sporadisch geritten. gefüttert wird mit Futterstroh und Hafer.
Der Berber wird als FantasiaPferd und zur Freizeitreiterei genutzt. Der AB sowie der Araber gehen auf die Rennbahn. Somit ist der Stellenwert des Berbers geringer.
Die Pferde werde zwischen 20 und 30 Jahre alt. Mir wurde das von mehreren verschiedenen Männern bestätigt, die ich unabhängig voneinander gefragt habe. Besonders die Tiere, die viel Arbeiten müssen.
Alle Pferde auf dem Staatsgestüt haben Papiere.
In Algerien wird nicht so viel "getöse" um Körung und Vorstellung der Tiere gemacht, um nicht zu sagen das es total egal dort ist. Es ist sicher möglich aber es interessiert dort keinen. Mann verläßt sich auf das geschulte Auge und was die Papiere sagen.
Pferde werden dort ab 3 Jahren verkauft, die dort ab 3500€ zu bekommen sind.
Alles in allem war ich recht positiv überrascht von der alten Anlage, die ja noch von den Franzosen um 1900 erbaut wurde.

So Ihr Lieben das ist mein erster Eindruck des ganzen. Ich bitte nun um Konkrete Fragen Eurerseits.

Hi Anja,

das hört sich ja super interessant an!!!
Und was Du schreibst hört sich ja nicht schlecht an, insbesondere, das die Pferde auf Koppeln/Ausläufe dürfen!!

Das war in meknes leider nicht so. Da gabs zwar sehr große Koppeln, da dürfen die Pferde aber nur im Frühjahr ab und zu raus. (Hauptsächlich die Stuten), nicht die Hengste.
Ist in Tiaret dann ein richtiges, zentrales Gestüt?
In Meknes erschien mir das ganze eher als Hengststation, von der die Hengste ins Land zum Decken rausgebracht werden.

So richtig viel Kohle gibt es noch nicht viel in Algerien aber ich denke das ist nur eine Frage der Zeit.

Algerien gehört noch zu den gutgestellten Ländern in Afrika. Viele Südafrikaner versuchen nach Nordafrika zu kommen weil die Lebensumstände in ihren Land sehr viel schlechter sind als in Algerien. Das was man so im Fernsehen zu sehen bekommt ist nicht so wirklich das wahre Leben. Wenn man so wie ich einen richtigen Eindruck von dort bekommt, sieht man so manches mit anderen Augen. Erst dann merkt man eigentlich wie gut es uns geht in unserem Sozialstaat.