berber-online.de

Anne, dafür, dass du daraus keine Grundsatzdiskussion starten willst, gehst du die Sache ziemlich grundsätzlich an.

Ich wollte nur eine kurze Antwort auf meine Frage, aber das hier wird jetzt schon etwas lang für's Verkaufspferdeforum. Vielleicht könnten wir das in ein Extra-Thema packen? Denn, abgesehen davon, dass mir die Logik der Argumentation etwas fehlt (ich bezweifle, dass in diesem Fall an die Verbesserung einer ganzen Rasse gedacht wurde, sei's nun der Luso oder der Berber) ,

denke ich (jetzt geht's nicht mehr um dieses Fohlen sondern ums Allgemeine), dass wenn man keinen Berber will sondern etwas Luso-mäßiges, warum kauft man sich dann nicht einen Luso, egal ob alter Schlag oder Sport-Luso, (oder eben umgekehrt einen Berber). Jemand, der einen Sport-Luso hat, wird bestimmt keinen Berber einkreuzen. Und was für eine Verbesserung sollte eine Kreuzung mit dem alten Schlag bringen? Größe nicht, Typ auch nicht, Rittigkeit kann's auch nicht sein.

Dass Berber-Luso-Kreuzungen beliebte Gebrauchspferde in F. und P. sind hatte ich so noch nicht gehört, ich bin natürlich auch kein Luso-Mensch, aber eine Bekannte von mir hat ein paar. Die hab' ich mal gefragt, aber sie hatte auch noch nichts in der Richtung gehört, deshalb hat sie (weil sie auch neugierig war) beim ihrem Luso-Verband angerufen, denen war davon aber nichts bekannt. Natürlich findet man Kreuzungen von allem, wenn man lange genug sucht, aber deine Aussagen und Zahlen wirken so fundiert, darf ich fragen, woher du sie hast?

Und warum sollte man mit etwas züchten, dass keine klare Verbesserung bringt. Wie gesagt, die Sport-Lusos sind sowieso außen vor und wie der Berber den Luso alte Schlages verbessern soll oder umgekehrt erschließt sich mir nicht.

Und, um das nochmal deutlich zu machen: die letzten paar Absätze sollen keine Kritik an dem persönlichen Entschluss sein, seine Stute mit einem rassefremden Hengst zu decken, oder das Fohlen bekritteln. Es ist ein schönes Fohlen, das bestimmt ein gutes Pferd werden wird.

Orpheo (Merlin) ist ein gutes Beispiel und symbolisch für diese Zuchtorientierung (der systematischen Kreuzungen) allgemein. DER wird dir sicher etwas sagen - oder

Wie (so oft) wissen die Züchter oft die Dinge nicht, die über Ihren eigenen Tellerrand hinaus gehen - im übrigen wird etlichen Pferden anerkannter Züchter (gerade für die Arbeits-Disziplinen) noch immer ein vernünftiges Papier ausserhalb des Landes verweigert ...

Und doch birgt es sehr viel Fortschritt, die Eigenschaften und körperlichen Qualitäten des Lusingers mit dem Berber (oder Quarter, Anglo, Warmblut) zu kreuzen. Und je nach Geschmack, wählt man den Schwerpunkt in die eine oder andere Richtung.

In Spanien wird das deutsche Warmblut aktuell mit PREs verwurstet, es fallen astronomische Summen für gelungene Pferde (wohl züchterische Endprodukte) ...

Obwohl die Rasse des Lusitano's sehr durchgezüchtet ist, fallen immer mal wieder Pferde mit sehr schräger Kruppe, kleinerem Stockmaß, nicht so extremen Köpfen, reichlich unterhals, kurzen röhren ... aber ja - natürlich darf sich der lusi züchter fragen, seit wann denn etwas Berberblut in den adern der iberischen Pferde fließt. was für ein Blödsinn.... warum darüber wohl niemand Statistiken führt?

Das ist ja schon so lange her und soweit weg

beim Anglo-Iberer-Mix hingegen sind die Quoten der homogenen Vermischung sehr schlecht, entsprechend schwierig die Zucht. für gute Pferde werden astronomische Summen gezahlt. Dafür muss man nur in den Pferdemarkt schauen. Lusitanos bekommt man dagegen mitlerweile schon absolut unterbezahlt auf dem Markt ...

Spasseshalber noch ein Foto von Merlin:



Ob der als ITI bei der Kommission wohl durchkäme?

@ Anne: Da du den Durchschnitt genannt hast, muss ich dir recht geben.-

@ Verena: von hier aus gesehen, könnte Portugal einem klein vorkommen, von Innen betrachtet ist es ganz schön groß. Die portugiesische Pferdewelt ist riesig, da reicht ein Anruf nicht. Denk an die Bereiche Sport-, Klassische Reiterei, Stierkampf und nicht zu letzt Arbeitsreiterei.

Schönen Abend

Bettina

Orpheo/Merlin ist ein wirklich schönes, leistungsstarkes Pferd, da stimme ich dir zu (obwohl ich kein Freund von Stierkämpfen bin ). Versuche mit Quarter Horses wurden auch bei den PRE's durchgeführt, um deren Sprintstärke zu erhöhen. Die Info bekam ich allerdings auch schon vor ca. 25 Jahren, als ich noch Western ritt, wie die Entwicklung da heutzutage ist, weiß ich nicht mehr. Aber Ausnahmepferde findest du in praktisch jeder Rasse. Ein Luso, der erfolgreich Springen lief, ich glaube unter John Whitacker (oder so), ein Friesenhengst, der erfolgreich Dressur läuft (den Namen weiß ich nicht), genauso wie ein Achal-Tekkiner vor einigen Jahrzehnten in der Dressur-Weltspitze. Ich habe sogar vor vielen Jahren mal einen alten Kavalleriebericht gelesen, in dem von einem Maultier berichtet wurde, das 2-m-Mauern sprang. Ich kannte einen Hannoveraner, der wäre ohne weiteres als Quarter Horse durchgegangen. Diese Liste ließe sich, glaube ich, beliebig erweitern.

Kurz zwischendurch: HILFE, Mod, bitte packt das doch in einen Extra-Fred, damit wir das Verkaufsmodul nicht zumüllen!

Aber: Jeder Gebrauchs- oder Zufallskreuzung gleich Papiere zu erteilen, wäre meiner Meinung nach nicht praktikabel, denn stell' dir mal vor, wie viele neue Rassen / Untergruppen es dann in jedem Zuchtbuch gäbe (irgendjemand findet bestimmt auch Vorzüge in einer z.B. PRE-Haflinger-Kreuzung). Außerdem denke ich, dass wenn eine Gebrauchskreuzung sich in breitem Feld bewährt, wird sie auch entsprechend bekannt und honoriert - wie z.B. der Araber-Berber, der Hispano-Araber oder andere Beispiele, die du genannt hat.

Die Rasseverbesserung der Berber durch alte Lusos (du weisst, was ich meine ), oder andersrum, erkenne ich leider nicht. Und damit, einem Rasseverband die Kompetenz bzw. das Wissen über ihre "eigene" Rasse abzusprechen, nur weil ihre Aussagen nicht deine Meinung widerspiegeln, machst du es dir auch etwas einfach. Der Luso-Verband, z.B., hat enge Verbindung zum Ursprungsland und weiss eigentlich auch über die Trends und Entwicklungen dort gut Bescheid.

Aber Zucht geht eben auch nach dem Motto: Versuch macht kluch.

Interessante Diskussion, die hier durch Diamond ausgelöst wird

@Icefreak, Rabarber, Esprit, Bettina: Ich freue mich, wenn Diamond gefällt -
@Icefreak: der ausgeschimmelt oder nicht eine gute Figur machen wird
@Esprit: Diamond ist sehr zutraulich, geniesst es geputzt zu werden und doch hat er eine schöne Eigenständigkeit. Er guckt sich zur Zeit sehr viel bei den anderen ab, v.a. jetzt beim Berberwallach und bleibt dadurch recht cool. Ich finde auch er hat viel Mut. Ob das nun Berber- oder Lusitanotypisch ist, schwer zu sagen. Bei beiden finden sich ja unterschiedliche Charakter.
@Bettina: Bei uns ist es tatsächlich wunderschön: leichte Hügellage mit milden Wintern und warmen Sommern und viel, viel Weide für die Pferde

@Verena: Deine Frage ist gut: ich habe Diamonds Mutter, Ouassane de la Forêt, wegen ihres Gebäudes, ihrer Gesamterscheinung und ihres ausgezeichneten Pedigrees wegen (Hakem-Tochter und über die Mutter Enkelin von Ouassal) gekauft, um sie ihn der Zucht einzusetzen.
Als sie zum Verkauf stand, war sie bereits trächtig. Ich habe mich dann zum Kauf entschlossen als ich den Vater auf dem Gestüt sah und eine Vollschwester von Diamond. Ich finde diese Kombination sehr gelungen. Der Hengst (Vater von Diamond) ist sehr rittig und weit ausgebildet. Und Diamond spricht für sich. Ich selbst werde aber mit Ouassane in der Familie der Berber oder AB bleiben, da es doch viele gute und einige überdurchschnittliche Exemplare gibt, auch wenn das heisst, ziemlich weit zu reisen.

@Verena und Icefreak: Ob verschiedene Rassen kombiniert werden sollen oder nicht, ist doch jedem selbst überlassen.

Und so nebenbei: Diamond steht immer noch zum Verkauf ...

Herzliche Grüsse
Irene

Ouassane de la Forêt, BA mit Diamond, "Ibero"-Berber, wenige Tage jung

Nevermind - davon lebt ja dieses Forum und das gibt dem Verkaufspferdchen ja etwas mehr Publizität

Irene

Transportkosten teilen

Ben Baran, zum Verkauf ausgeschriebener 3-jähriger Berberwallach wird in die Schweiz reisen. Wer sich für Diamond interessiert/e und sich evtl. wegen des langen (teuren) Transportes abschrecken liess, könnte sich Transportkosten bis in die Zentralschweiz teilen. Diamond wird zu französischem Marktpreis verkauft, der unter EUR 2'500.- liegt. Bitte per privater Mail anfragen.

Irene

Diamond ist verkauft.
Er wird bald Richtung Schweiz umziehen.