Nu' wollte ich noch einen kleinen Bericht über den Lehrgang mit Bettina abgeben:
Obwohl ich ja nicht mit Fadji hin konnte, hat mir Ina netterweise ihren Senior für meine Doppellongenanfänge angeboten und eine Bekannte mir ihre Stute. Da es aber das lange Mai-Wochenende war und ich Sorgen wegen der Staus hatte, habe ich dankend das Angebot von Ina angenommen - und es war eine gute Wahl (
obwohl Fadji sich wirklich deshalb nicht gleich Sehne hätte holen müssen, was kleines hätte ja auch gereicht ).
Rocky war eine Seele von Lehrmeister und nicht aus der Ruhe zu bringen durch meine Handhabungsschwierigkeiten mit diesem großen Leinenbündel, das ich in der Hand hatte.
Ich bin wirklich froh, dass ich meine Anfänge unter Anleitung hinter mich gebracht habe, Bettina war immer geduldig, freundlich und ermutigend (egal, wie doof ich mich anstellte). Alleine hätte ich, glaube ich, die Sache entnervt aufgegeben.
Ina und Gerhard wohnen in einer Besitzergemeinschaft in einem riiiiiesigen Bauernhaus (zu Beginn hatte ich echt Angst, mich zu verlaufen und auf einmal in der falschen Wohnung zu stehen
) mit gewaltigem Grundstück, Stall, Weiden und Reitbahn hinten dran. Das war wirklich beeindruckend. GsD hatten sie ja ein Zimmer zum Schlafen für mich (das Ina vorher noch extra aufräumen musste
), so dass wir ein zwar anstrengendes, aber auch gemütliches Wochenende hatten.
Am Freitag haben wir freies Treiben (zum Kennenlernen) und Bettinas körperbetontes Longieren geübt, etwas was ich noch nicht gemacht hatte, aber eigentlich für jedes Longieren hilfreich ist. Es wurde also viel gelaufen, was auch gut war bei dem vielen, leckeren Essen, das es gab (und irgendwie hat mich die Küstenluft auch echt hungrig gemacht
).
Samstag wurde longiert und geritten, vormittags und nachmittags, und abends gab es ein wunderbares "Sofa-Konzert" in der großen Diele mit einem Flamenco-Gitarristen. Dieses Konzept kannte ich noch gar nicht, es ist quasi ein kleines, privates Konzert, sehr persönlich und intim (es waren hier gute 20 Leute da) und, ehrlich gesagt, gefiel es mir viel besser als die großen. Man saß in der Diele mit einem schönen Glas Rotwein in der Hand und genoss die herrliche Musik. Es gab auch Hintergrundserklärungen über die Entstehung und Entwicklung der verschiedenen Stile. Einige hatten was Kleines zu Essen mitgebracht, so dass man in der Pause ein schönes Buffet zu knabbern hatte und nette Gespräche mit Fremden führen konnte. Kurz vor Zehn war das Konzert vorbei und man unterhielt sich noch mit allen. Leider war ich so müde, dass ich mich früh verabschieden musste, aber der Abend war wirklich, wirklich ein erinnerungswürdiges Erlebnis. Ich schwärme auch allen meinen Freunden davon vor.
Am Sonntag wurde vormittags wieder gearbeitet und dann auch noch Massagegriffe von Linda T-J an den Pferden geübt (auch Neuland für mich und sehr interessant), was diese sichtlich genossen. Sie schliefen fast ein dabei und der Isländer von Gesche, einer Teilnehmerin, war danach so entspannt, dass er sich erst mal hinlegen musste.
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Am Nachmittag fand ich, dass Rocky genug getan hatte dieses Wochenende, so dass ich aussetzte und nur den anderen zusah. Leider hatte nicht nur ich Probleme in diesen Tagen, ein anderes Pferd hatte Kolik und noch eine Teilnehmerin sah sich mit einem Todesfall konfrontiert, so dass wir eine kleine Gruppe mit 5 Pferden waren. Aber dadurch hatte Bettina auch mehr Zeit für die, die da waren, insofern empfand ich das (ganz egoistisch) als nicht so schlimm.
Das Wetter spielte auch mit und so war es ein wirklich schönes Wochenende mit sehr netten Gastgebern und auch mein Knie wurde dank einer Salbe, die Ina mir gegeben hatte, nicht schlimmer (da hatte ich ja auch noch meine Bedenken). Ich hoffe, dass Bettina ihren Bekanntheitsgrad hier im Norden erhöhen kann und dann öfter zu Gast sein wird!