Grundsätzlich würde ich keinen Hund, den ich als Reitbegleithund ausbilden will, zu Anfang direkt am Pferd mitnehmen.
Auch wenn es sich "langweilig" und "weit entfernt" von dem anhört, was man später mit dem Hund im Gelände und Pferd erreichen will, ist das wirklich Wichtige und Rchtige der absolute Leinengehorsam ("Leinenführigkeit") des Hundes. Darauf basiert die komplette Ausbildung eines Hundes.
Ich weiß jetzt nicht genau, wie alt der Hund ist. Bestimmt ist er noch recht jung und sehr verspielt. Deshalb musst Du ihn spielerisch aber auch konsequent zum Annehmen Deiner Befehle führen. Für mich die wichtigsten zwei Befehle, die zu allererst völlig verinnerlicht werden müssen sind "Hier" und "Fuß". Wobei ich von Anfang an darauf geachtet habe, auf welcher Seite er sich mir nähert. Ich würde die Linke aus verschiedenen Gründen vorschlagen. So gibt es für den Hund weniger Ablenkungen, wenn er sich nähert und Du kannst den Hund viel besser einschätzen. (Die Vorteile werden sich Dir später sehr stark offenbaren ....)
"Hier" bedeutet immer ein sofortiges Unterlassen seines Tuns (was auch immer das sein mag), und ein sofortiges zu mir eilen (ohne zu hinterfragen). Das soll ein sehr starker "Befehl" sein, den Du nur aussprichst, wenn Du es wirklich willst. Und vor allem (zu Anfang), nur dann, wenn Du auch in der Lage bist, für die sofortige Umsetzung zu sorgen.
"Fuß" bedeutet immer ein in jeder Situation genau an einer bestimmten Stelle verbleibendes Mitgehen mit mir, komme was wolle.
Nur mit diesen zwei Befehlen kommt man überall hin ohne Gefahren und Streß. Weiter wichtig (für mich) ist das Schicken auf die linke oder rechte Seite im Rahmen des Freilaufens. So kann ich meinen Hund beim Reiten schon beschäftigen und habe trotzdem die Kontrolle, wohin der läuft. Natürlich kann ich ihn auch völlig selbständig laufen lassen. Da ich einen Jagdhund habe (Irish Setter-Rüde, gerade 7 Jahre), muss ich sehr viel mit ihm platonisch jagen. Das bedeutet, bei jedem Spaziergang bilden wir ein Team. Wir verständigen uns verbal und / oder mit Handzeichen. Irgendwann wird sich Dein Blick dafür schulen, wenn er Dich ansieht/zurückblickt und Dich dabei fragt, wohin soll ich?, ihm die richtige Antwort zu geben. Natürlich muss sich vorher der Hund im Klaren sein, dass Du Rudelführer bist. Je interessanter und unmissverständlicher Deine Ansagen sind, desto mehr wird er es lieben, von Dir geführt zu sein. Hört sich u.U. für Dich ein wenig strikt an, jedoch wirst Du automatisch dem Hund all die Ablenkungen gönnen, die er auch will, wenn der Gehorsam da ist. "Gassi gehen" zu Fuß ist prima, mit Fahrrad noch toller ... Aber wenn er sieht, ich sattle mein Pferd und er auf Grund äußerer Gegebenheiten (ziehe Hufschuhe an, Tageszeit, Blicke etc.) er vermutet, dass ich ins Gelände gehe, er mit darf, ja dann, hat er Tränen vor Glück in den Augen.
Meine Grundausbildung und die meines Hundes haben wir bei einem Jäger absolviert (war eine goldene Ausnahme seines Zeichens, außerdem Liebhaber dieser Rasse und Züchter). Ich war anfangs ungläubig, dass dies alles nur mit einer "Leinenführigkeit" zusammenhängen sollte. Aber er hatte recht. Alles was mein Birdy und ich erreicht haben, war nur so möglich. Allerdings mache ich nicht (mehr) solche Sachen, wie "Hund am Pferd zum Anleinen" hochspringen lassen, da es meinem Pferd immer sehr unangenehm war und ein Hochspringen am Reiterbein für mich (ewig matschige Hundepfoten) auch nicht. Außerdem war es für meinen Hund auch unangenehm, weil es für ihn nie ein Hochspringen an mir gibt, sehr wohl allerdings einen Freudentanz um mich herum ... Aber da er ja "Fuß" geht, auch am Pferd, war es nie so wichtig für mich.
Deshalb "runter vom Pferd", Hundeleine dran und üben. Dann mit einer Schleppleine, dann ganz ohne Leine. Je froher und öfter Du übst, je schneller wird es gelingen und sich als selbstverständlich einprägen. Erst wenn das gut klappt würde ich persönlich aufs Pferd steigen.
Da kann man schon mal ungeduldig werden ... zahlt sich aber nicht aus.
Ich persönlich sehe es als schwierig an, einen Hund nicht gleich von ganz jung an zu haben und mit dessen bereits genossener Erziehung umzugehen, weil diese oft sehr inkonsequent war (kenne keinen anderen Fall, deshalb gehe ich davon aus, dass es bei Deinem auch so war) und der Hund sich wahrscheinlich schon oft durchgesetzt hat und seinen eigenen Charakter gefestigt hat. Deshalb großen Respekt, dass Du das durchziehen willst. Musst daher besonders auf der Hut vor Fehlern sein.
So wie Du ihn beschreibst, scheint er eine richtige Frohnatur zu sein, verspielt und immer zu Scherzen bereit. Das sind fantastische Hunde, mit denen man unglaublich glücklich wird. Dadurch wird es viel schöner, ihn auszubilden.
|
Wie funktioniert das denn, das die Bilder größer werden 
)...
[/img]
Was er überhaupt nicht ab kann, ist wenn Fremde (die ihm egal sind) ihn einfach angrabschen/ansprechen....dann wufft er sie an. Überhaupt lässt er sich nur von Freunden gerne anpassen. Und Fremde brauchen nicht versuchen ihm was zu sagen oder gar ihm was zu verbieten. Der Freund von einer Freundin saß mal bei mir in der Küche und ich hab nicht gesehen, dass mein Wauz grad wieder dabei war seinen Rüssel auf den Tisch zu hängen und ER hat ihm gesagt, dass er es lassen soll. Mein Hund hat ihn darauf hin angebellt nach dem Motto: Wer glaubst du eigentlich, wer du bist, dass du mir was sagen willst 
) Viele Wolfshunde sind ängstlich, er ist eher das Gegenteil, ein totaler Draufgänger und hat auch jetzt als Junghund schon keine Angst, wenn ein Horde fremder Hunde auf ihn zukommt (die Schäferhündin hatte vor mehreren Hunden immer Angst als sie noch jünger war). Aber andereseits ist er auch total anpassungsfähig und liegt auch mal 8 Stunden brav im Büro unter dem Schreibtisch, ohne, dass ihn jemand mitbekommt 