berber-online.de

Berber haben kurze Beine ????
Sie sind seit jeher dafür bekannt, dass sie quadratisch gebaut sind ! Wohingegen Quarter z.B. eher rechteckig sind - habe ich da irgendwas im Laufe der Zeit verpasst ????

Den Berber gibt es ja glücklicherweise in verschiedenen Typen, das heisst, je nach Typ eignet er sich für das eine oder andere besser. Sicher kann ich mit einem Berber alles machen, bis zu einem gewissen Niveau. Dass er sich aber für den Spitzensport nicht eignet, muss ich vehement bestreiten.
Die reine Berberstute Shabaya al Shatane hält seit 1996 den Rekord des härtesten Distanzrennens der Welt, nämlich jenes von Florac. Kein Araber hat es bis heute geschafft, die 160km in schwierigstem Gelände schneller zu absolvieren als Shabaya. Im französischen Distanzsport ist man gerade daran, den Berber zu entdecken, was den Araber-Züchtern gar nicht gefällt.
Es gibt weitere Beispiele von Berbern und Araber-Berbern, die es im Sport zu beachtlichen Leistungen gebracht haben. Sicherlich werde ich mit einem Berber Schwierigkeiten haben, die Reining-Weltmeisterschaften zu gewinnen, aber schliesslich kauft sich auch niemand einen Haflinger mit dem Ziel, Weltmeister im Springreiten zu werden.

Da muß ich Ursula beipflichten.
Ich denke, auch bei Barockpferdecups u.ä. könnten unsere Barbaren gut abschneiden - wenn es denn kompetente Reiter geben würde, die sie dort vorstellen können. Schaut, was ein Raisulih unter einem fordernden Reiter wie Krischke alles erreichen kann. Oder schaut euch im Westernbereich Guerrouane mit Regina Götte an und soweit ich weiß, ist Anne Osterhammel mit Hamour auch nicht unerfologreich! Ich glaube ernsthaft, dass es einfach zu wenige wirklich gute Reiter gibt, die den Berber dementsprechend schulen und auch vorstellen.
Springen und die klassische Dressurreiterei stelle ich mir etwas schwierig vor. Diese gewaltigen Gänge haben unsere Berber (zum Glück!) nicht - und nicht ohne Grund importieren die nordafrikaner, die täglich auf ihren Araber-Berber reiten Warmblüter aus Deutschland für´s Springen .

Also Macina entspricht eher dem "kräftiger Araber Modell". Ihre Gänge sind, eher flach aber raumgewinnend, wenn man sie fordert. Genauso kann sie aber auch in einer Western Pleasure mit Lastaufnahme auf der Hinterhand den Jog gehen. Ebenso kann sie in der Reining 2-3 Meter sliden und einen flotten Spinn hinlegen. Im Trail ist sie durch ihre Collness, ihr gutes Bewegungsgefühl und Balance meist unter den ersten dreien platziert.
Im Distanzrennen müssen wir uns noch bewähren, die Übungsritte über 40km schauen Konditionstechnisch (Pulswerte) aber sehr vielversprechend aus.

Eine meiner Reitlehrerinnen kommt aus dem Dressursport ist erfolgreich in den hohen Klassen geritten, sie möchte alle 2 Wochen mein "Sportpony" reiten, weil es ihr soviel Spaß macht. Und die kann Gänge rauskitzeln, da erblasse ich vor Neid....

Also ich würde sagen, damit ist ein Berber, Araber-Berber, je nach Typ, ein super vielseitiges freizeitpferd, mit dem man im Amateursport locker vorne mitreiten kann.

Dressurerfolge hatte zB ein Hengst von Al Mansour: http://www.berber-almansour.de/pferde/qualb/qualb.html

Der barocke Typ ....

Ich bin fest überzeugt, dass ein junges Pferd unterschiedlich trainiert werden kann ! Welche Muskelgruppen werden vornehmlich entwickelt ....

Shabaya hat eine Schwester, die Shebay heisst (ich denke, sie lebt heute in der Schweiz) und, die sehr barock ist.

Nounjoum bei Chantal Chekroun ist für mich sehr barock, hat aber Nachfahren, die sehr erfolgreich in Distanz gingen...

Dressur : da ist der Berber sicher super, sofern man von der ursprünglichen Dressur redet und nicht von heutigen Modeerscheinungen in Dressurvierecken. Springen : der Berber wird sicher nicht siegen beim Mächtigkeitsspringen, aber bis Klasse L/M könnte man ihn sicher finden! Sabine hat Recht wenn sie sagt, dass es einfach an Leuten fehlt, die ihre Pferde so herausbringen. (Allerdings kann ich das auch verstehen!!!)

Western ... - warum sollte das ein Berber nicht können ???

Ein Berber kann aber auch ganz einfach ein liebes, unproblematisches Pferd sein - ist das nicht schön ????!!!!

Zu den unterschiedlichen Typen fällt mir ein:

Ich bin gestern bei meiner Jährlingsstute auf der Koppel gewesen, sie steht dort zusammen mit einer gleichaltrigen Berberin (Farouja von Jessica).
Farouja ist sehr leichtfüssig, sie hat einen schnellen, aber gut gesprungenen Galopp und wirkt sehr elegant. Sie könnte ich mir später mal gut als Distanzpferd vorstellen.
Farah dagegen erledigt viel mit ihrer Hinterhand.
Um der ranghohen Isistute auszuweichen, hat sie gestern bei untergeschobener Hinterhand mehrfachen Pirouetten gedreht.
Entweder sie wird später extrem faul, oder kann Levaden springen
Ist schon spannend wie unterschiedlich die Berber seien können.
Hier ein Foto der beiden Grazien:

Ein deutliches Beispiel "barock = dick" finde ich ist Raisulih. Der sah auf seinen älteren Fotos immer gut aus. Trainiert aber nicht dick, wohlproportioniert und einfach stimmig. Ein schönes Pferd.

Als ich sein aktuelles Seiten-Foto auf der HP der Hofreitschule Bückeburg gesehen habe, hat es mich gegraust. Nur noch speckig von vorne bis hinten. Er ist bestimmt einer der bestausgebildeten Berber Europas (oder sogar der Welt?), aber vom Aussehen her kann man, finde ich, keinen Blumenstrauß mehr gewinnen.

LG

Verena