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Liebe Fleur,

auch von uns gute Besserung!!

Ich wohne zur Zeit halb in einer REHA-Klinik, weil mein ältester Sohn schwer verunglückt ist. Ob er jemals wieder wird laufen können steht in den Sternen....
Er ist an einer Party von einem Balkon im dritten Stock gestürzt und wir können von Glück reden, dass er noch lebt und dass sein Hirn den Umständen entsprechend super funktioniert.

Ich denke auch, dass Du, liebe Fleur am besten spürst, ob Du Deine Nanouschka jemand anderem geben möchtest oder ob ihr zusammengehört. Im innersten weisst du das und lass Dich von niemandem irr machen. Es ist kein Verbrechen, ein Pferd weiterzugeben - natürlich wird die Angstthematik auch mit jedem anderen Pferd irgendwie hochkommen, aber vielleicht doch auch anders.

Manchmal müssen Entscheide getroffen werden. Ich habe mal einen ansonsten gesunden Hund einschläfern lassen, weil er mit seinen Beissattacken für mich nicht mehr zu verantworten war. Und ich habe diesen Hund wirklich geliebt. Es war hart, aber ich bin heute noch überzeugt, dass es richtig war, auch wenn dieser Entscheid längst nicht allen gefallen hat,

Ich meine damit nicht, dass Du Nanouschka einschläfern lassen solltest, das hast Du hoffentlich richtig verstanden... Es ist aber so, dass wir solche Entscheide im innersten innert Sekundenbruchteilen fällen und dann erst schalten wir den Verstand dazu und fangen an, stundenlang das für und wider aufzulisten etc. Das bringt aber alles nicht viel. Wir versuchen dann, uns selbst unseren längst getroffenen Entscheid selbst schmackhaft zu machen und verunsichern uns dann aber auch immerwieder selbst. Wir funktionieren da irgendwie eigenartig.

Ich möchte Dir also Mut machen, zu Deinem Entscheid zu stehen, den Du findest, wenn Du in Dich gehst, welcher auch immer das sein mag....

Alles Liebe Dir und Nanouschka

Luriza

Hallo Fleur,

dir geht es hoffentlich inzwischen wieder gut oder zumindest besser.

Lass den Kopf nicht hängen, man rauft sich am Ende nach solchen Schwierigkeiten meist besser zusammen. Wenn du aber nur noch Angst hast, bringt es für euch beide nichts.

Die Westen gibt es z.B von Hit Air (http://www.hit-air.de). Ich habe auch so eine (auch wenn ich sie heute nur noch ganz selten anziehe) die ich zu Pferds-Jungspundzeiten immer im Gelände und manchmal auch drinnen an hatte. Diese Westen sind super und lass dich geschützt am Boden ankommen. Sie bläst sich ruckartig auf und kaum bist du gelandet ist die Luft schon wieder raus und du kannst dich super bewegen. Ich habe es ausprobiert
Was aber im grunde noch besser ist, ist der psychologische Aspekt: Weil runterfallen nicht mehr schlimm ist, sitzt man ganz locker auf dem Pferd und sieht den Dingen gelassen entgegen. Das ist meiner Ansicht der beste Dauereffekt der Weste.

Außerdem hilft wie schon vorher gesagt wirklich eine Sitzschulung. Die habe ich auch gemacht und seitdem interessieren mich viele Sachen die mich früher evtl. aus dem Sattel gebracht hätten überhaupt nicht mehr. Je besser der Sitz, desto sicherer der Reiter ist meine Meinung. Je sicherer der Reiter, desto ruhiger das Pferd.

Alles Gute für dich

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die vielen guten, aber auch unterschiedliche Ratschläge. Ich habe jetzt wirklich vieeeel Zeit zum Nachdenken, werde aber auch meine Bauchgefühl befragen.
Ich weiß, dass ich an meinem Sitz arbeiten muss. Der Unfall passierte während ich an meinem Sitz arbeitete und mich darauf konzentrierte..

Ich nehme mir eure Ratschläge sehr zu Herzen und werde mir und Nanouchka weiterhin Zeit geben. Ich will sie eigentlich auch nicht mehr hergeben Die Frage ist, inwiefern ich sie wieder vertrauensvoll reiten kann.
Wenn ich in drei Monaten wieder reiten darf, werde ich mit meiner Freundin "Pferde tauschen" und erstmal ihr Pferd reiten um wieder Vertrauen zu gewinnen. Gibt es spezielle Sitzschulungskurse für Dilettanten wie mich?
Ich habe per PN einige tolle Ideen bekommen, wie ich mit Nanouchka weiterarbeiten kann, bzw. sie genügend fordern kann. Ich bin euch sehr dankbar für die Perspektiven und den Trost.

@ Luriza: Ich wünsche dir für deinen Sohn und deine Familie viel Kraft Geduld!!! Da werde ich mit meinen kleinen Wehwechen schnell kleinlaut.

Viele Grüße,
Fleur

Hallo Fleur,

erstmal gute Besserung und dass alles wieder richtig heilt!

Ich kann Dich sehr gut verstehen - hab auch ein Pferd, mit dem mir Ähnliches passiert ist - und bis heute ein ambivalentes Verhältnis dazu. Die Idee, auf anderen Pferden wieder das Vertrauen beim Reiten zurückzugewinnen ist richtig und mit der Zeit und im Umgang mit Nanouchka wird Dir, denke ich, Dein Bauch dann Klareres erzählen können.

Alles Gute

Souzan

Hallo, auch von mir zuerst einmal gute Besserung. Die Iddee mit dem Pferdetausch hört sich für mich sehr gut an. Schau wie es sich anfühlt und höre auf Dein Bauchgefühl. Und auch wenn es hart klingt - wenn Dein Bauch NEIN sagt dann gib sie ab. Es gibt immer zwei Seiten eines Problems. Auf Teufel komm raus etwas zu erzwingen bringt keinem von Euch beiden etwas. Im Zweifelsfall bringt ein Neuanfang auch die Möglichkeit auf ein neues Glück. Auch für dein Pferd. Ich sehe das wie in einer Beziehung. Wenn ein Zusammensein zum Krampf mutiert (auch wenn man sich liebt) steht man sich und dem anderen im Weg vielleicht mit einem anderen Partner sein Glück zu finden ...

*ironie*
mein tipp ist das besteigen eines marokanisch bockend erfahrenen pferdes
*ironie.aus*

ich denke langsam wiede rreten nach dem sturz mit einem wohlfühlpferd - z.b. einem therapiepferd? - ist sicher eine gute idee von fleur.
und dann ganz in ruhe überlegen

Anne, der war gut! Ist es dir so gegangen. *g*

Btw. ich habe fürs "sitzen lernen" den Noriker schätzen gelernt.
Gerade mit guter Anleitung kann man da so schön lernen, den Bewegungen zu folgen.
Da spürt man richtig viel!

ja. mein pferd gehörte aber in die von koffeinqueen erwähnte fortgeschrittenen-gruppe
man wächst mit seinen herausforderungen