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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Mo 5. Dez 2016, 13:28 
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Das kenne ich zu gut! Assif ist da auch so, wenn er meint, er weiß wie es geht, dann macht er mal und wenn ich dann sage, warte doch mal ab, was ich eigentlich genau will, dann wird er seeehr schnell sauer und findet das häufig auch blöd. Geduld ist auch nicht so unsere Stärke, da arbeiten wir schon seit einiger Zeit dran. Ich finde es ja immer wieder faszinierend, wie andere Pferde Runde um Runde brav das gleiche machen, ohne einmal nachzufragen. Das würde Assif im Traum nicht einfallen, er hat eine ausgeprägte Meinung und die teilt er auch gerne mit :D Ist zwar manchmal sehr anstrengend, aber dafür wird es nie langweilig (sagt zumindest meine RL immer, wenn ich mal wieder leicht genervt bin vom vielen Diskutieren)
Und das einzeln zusammensetzen beim Erklären, das kenne ich auch. Scheint wirklich berbertypisch zu sein, wir haben ja immer wieder Jungpferde zum Anreiten und bei den Kursen bei uns am Hof, und die machen das alle immer so nebenher :shock:
Meiner will immer ganz genau wissen, wieso, weshalb, warum. Dafür sitzt es dann aber auch hundertprozentig, wenn er es verstanden hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Mo 5. Dez 2016, 15:51 
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@Oceansoul
Hast Du das schon mal 4-züglig probiert? Auf den Fotos hat er ja Kappzaum und Trense drauf, aber da ist nur eine "Leine" dran. Ich arbeite mit BB so lange 4-züglig bis er sicher an den Hilfen steht. Und das wird noch dauern ;)
Wenn er es auf Kappzaum versteht und Du beide Zügel in der Hand hast (anfangs den Kappzaumzügel etwas kürzer, damit der zuerst anspricht), dann sollte es doch "klick" machen im Pferdehirn.

Nachtrag: hab grad so gedacht, dass BB ein wirklich superliebes Pferdchen ist. Gut, wenn er keinen Bock hat (longieren findet er total sinnlos), dann bleibt er bevorzugt einfach stehen. Ihm ist einfach schleierhaft, warum ich ihn treibe, wenn er doch ganz brav ist. Tja, so aus Pferdesicht ist das ja auch ziemlich sinnfrei. Welches ranghohe Pferd jagt den ein anderes zum Spaß im Kreis? ;) - Ich bin umgestiegen auf Arbeit an einer langen Leine mit geradeaus und kleinen Volten. Mal schneller, mal langsamer, die Volten mal da, mal dort. Sodass er immer aufpassen muß. Macht er auch, aber nach 15 Minuten ist es vorbei mit der Konzentration, dann fängt auch das Chaos an. Ich lass ihn dann kurz stehen, geh zu ihm hing, streichle den Hals und sag ihm, dass alles ok ist, mach dann noch eine ganz kleine ordentliche Sequenz und dann Schluß.
So richtig sauer war er bisher nie. Gut, manche Reiterkollegen sagen: der tut ja auch nix. Mag sein - körperlich. Aber das Hirn musste sich die ganze Zeit anstrengen. Und es geht ja um's Lernen, nicht um's Körper trainieren...


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Mo 5. Dez 2016, 16:40 
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Mit zwei Zügeln zu arbeiten hatte ich auch schon gedacht - habe dann aber festgestellt, dass mein "Zweitzügel" irgendwo verschollen ist. Aktuell glaube ich, ich habe den bei meinen Eltern oder so. Muss ich mal shoppen fahren *28 aber gerade habe ich wie gesagt den Verdacht der Groschen fällt. Er fällt langsam aber er fällt.

Longieren geht bei uns auch nur "über den ganzen Platz" - nutzlos im Kreis rumsausen ist nix. Ist meiner Meinung nach auch einfach nicht sinnvoll. Gerade, Volten, Zirkel, Handwechsel, Stangen, Cavaletti - is halt was anstrengender für einen selbst, wenn man laufen muss - Aber macht mehr Spaß. Schmusepausen sind bei uns immer Teil der Arbeit und auch recht häufig. Gerade wenn was neues in der Reitstunde kommt, braucht er seine paar Minuten zum Nachdenken. Was absolut gar nicht funktioniert ist "aufhören wenn's gut war". Aufhören ist für Gorny die Maximalstrafe. Wenn's gut war eine Pause machen oder zu seiner aktuellen "Lieblingsübung" wechseln ist okay. Arbeitsende dagegen kann zu Diskussionen führen beim Versuch den Reitplatz zu verlassen *klimper

Beruhigend, dass Assif da ähnlich gestrickt ist *catgrin *catgrin *catgrin


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Mi 7. Dez 2016, 10:08 
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Ja, dann geh mal shoppen :D brauchste bestimmt irgendwann eh wieder. Hab für mein Zaumzeug noch sowas http://www.barocko.de/shop/reiterpferd/ ... rkette.php damit BB weniger Leder am Kopf hat ;)

Arbeitsende, wenn's gut war: hm, vielleicht macht sich da bemerkbar, dass BB ein Jahr jünger ist, als Eure beiden. Und/oder, dass er auch im Winter ca. 7 Stunden in der Gruppe draußen ist...


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Mi 7. Dez 2016, 10:41 
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Da Shoppen entpuppt sich als Problem :shock: weil ich - wenn ich schon neu kaufe - direkt einen ersatzzügel möchte, der farblich zur Trense passt. Das scheint nicht ein einfach zu sein *2
Über so ein "nur Nasenteil" habe ich auch schonmal nachgedacht - welches hast du denn? Nur Leder oder mit "Innenleben"? Und muss man das arg fest machen, dass es nicht verrutscht?

Die "Zwiebeltaktik" hat tatsächlich noch einen zweiten Grund: ich nehme die Trense ab, wenn er sich frei bewegen darf. In der Regel wälzt er sich dann nämlich irgendwann und der Sand vom Platz "färbt" bzw. klebt extrem gut... und der Kappzaum ist um einiges einfacher zu reinigen als die Trense.

Dass Gorny bei uns sie Bespassungszeit mitbestimmt, war schon immer so. Wobei er noch nie gesagt hat "jetzt is mir das zu viel, lass uns gehen". Aktuell ist sein Wohlfühlentertainmentprogramm so ne Stunde lang. Manchmal auch zwei, wenn wir noch einen Spaziergang dranhängen. Von der Stunde sind vielleicht 20 oder 30 Minuten Arbeit mit vielen Denkpausen und der Rest ist Zirkuslektionen, Schmusen, Freilauf - da bestimmt er das Programm zu großen Teilen mit. Ist halt eher so "Zeit zu zweit". Und dann geht er auch zufrieden vom Platz.
Das ist winters wie Sommers so und war auch in Offenstallhaltung immer schon so.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 8. Dez 2016, 08:37 
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Kenn ich - bin auch so'n "Farbfetischist" *catgrin

Ich habe den Nasenriemen mit "Inneleben". Muss man nicht fester machen, als den Kappzaum. Man muss nur aufpassen, wo man den in's Kopfstück hängt. Ich habe einen portugiesischen Zaum, der ja im Backenstück schon Schlaufen für den Nasenriemen hat. Nur sind die für BB an der falschen Stelle. Ich habe mir dann beim Sattler noch kleine einzelne Schlaufen machen lassen (wie die mit denen man die Riemenenden feststeckt) und jetzt sitzt das im Backenstück in der Reihenfolge: Trense - Schlaufe - Nasenriemen - Schnalle.

Hm, ich arbeite mit BB anders. Es gibt Tage, da gehen wir spielen. Da hat er dann auch nur nen Halfter an und er darf bestimmen, was wir machen. Und an den anderen, da ist Arbeit angesagt. Da gibt's Kappzaum oder Trensenzaum mit Sattel oder ohne. Da bestimme ich, was getan wird. Platz und Halle sind Arbeitsräume (wir dürfen da eh nicht frei laufen lassen). RP ist spielen.
Ich mach das absichtlich so, weil ich gerade in der Anreitphase keine Lust auf eine Diskussion: "ich dachte, wir spielen heute habe" oder der irgend nen Blödsinn anfängt, weil er das (noch) nicht auseinanderhalten kann.
Ich merke schon beim Putzen, wie er drauf ist und entscheide da, was wir machen. An schlechten Tagen von nix bis spielen, an guten Arbeit :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 8. Dez 2016, 10:16 
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Spannend. Dann werde ich auf Dauer vielleicht doch über diese Anschaffung nachdenken. Ich habe auch so eine vorgefertigte Schlaufe - aber die sitzt weit genug hinten - und sonst ist versetzen kein Problem.

Ja so "nichtarbeitstage" haben wir auch. Ich kann halt nicht eine ganze Stunde oder mehr mit ihm arbeiten und weniger findet er blöd. Bei uns ist das so, dass wir mit der Arbeit anfangen und wenn das fertig ist, nehme ich ihm die Trense ab, er darf sich wälzen, ich räume das Arbeitszeug weg und dann kommt das Entertainmentprogramm. Quasi die Belohnung für die Arbeit. Diskussionen wann wir was machen, habe ich nie - der Ablauf ist halt auch immer der gleiche.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 8. Dez 2016, 11:04 
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Hab mir Deine Fotos noch mal angeschaut - ich habe den Nasenriemen bei BB ca. 1cm tiefer liegen. Kappzaum auch. Wahrscheinlich passt deshalb die vorgefertigte Schlaufe nicht.

So, wie Du das machst, hab ich's mit meinem Vollblüter auch gemacht nach der Arbeit mit ihm. War aber auch in nem anderen Stall. Da durfte man in der Halle laufen lassen.
Du bist nicht jeden Tag dort - oder?
Ich bin jeden Tag bei BB (außer maaal ein paar Tage Urlaub). Dadurch geht so ein Programm "erst Arbeit, dann Vergnügen" nicht und wäre sicher auch zuviel. Ich würde es auch zeitlich gar nicht schaffen. Und so haben wir wechselndes Programm...


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 8. Dez 2016, 13:10 
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Seit er hier wohnt, bin ich jeden Tag da - außer sonntags. Zeitlich ist das gerade kein Problem - wie und wann Ich meine Masterarbeit schreibe, kann ich mir ja aussuchen - und da hocke ich mich lieber abends noch an den Scheibtisch und verbringe den Mittag im Stall.
In der Halle dürfen wir auch nicht laufen lassen - aber der Platz ist eigentlich fast immer einigermaßen brauchbar. Und wir haben so lange ohne Halle gelebt, dass wir da auch nicht so zimperlich sind ;) wenn es arg regnet bleibt in der Halle halt eine Longe am Pony.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Sa 10. Dez 2016, 10:29 
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Es ist immer wieder spannend, solche kleinen Ausbildungsberichte zu lesen. Von diesen "Nur-Nasen-Teilen" hatte ich bisher noch nie was gehört. Man lernt nie aus. :wink: Und die sind dann also kein Ersatz für Kappzaum sondern nur für das 4-Zügel-Reiten zu Beginn?

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"An einem edlen Pferd schätzt man nicht seine Kraft sondern seinen Charakter." (Konfuzius)


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Di 13. Dez 2016, 08:54 
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Ja, ich habe den gekauft, damit ich BB für die Umstellung von Kappzaum auf Trense nicht auch beides anziehen muß. Ist mir zuviel Leder am Kopf ;).
Und später, in ein paar Jahren, brauch ich es nochmal für die Umstellung auf Kandare, weil BB nur für ein Gebiss Platz hat im Maul.

Es gibt sie ja auch mit 3 Ringen. Dann kann man erst longieren und dann gleich reiten. Man kann sie also auch als Ersatz nehmen, wenn man ein Pferd hat, das schon geritten ist und Trense eh kennt. Oder, wenn man gleich mit Gebiß anfangen mag. Man muß ja keine Zügel reinschnallen. Die Kappzäume sind ja nicht gerade billig ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Di 13. Dez 2016, 11:01 
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So, unser Knoten ist geplatzt. Das Problem bin ich. Ich weiß nur nicht warum. Irgendwie hat er ein Problem mit der Hand direkt am Kopf.
Ich habe aus einer Laune raus die Zügel mal anders gefasst, so dass ich deutlich mehr Abstand zu ihm habe - und es funktioniert alles, als wäre nie was gewesen *67 :shock:
Sobald ich umfasse und die Hand wieder näher zum Gebissring nehme, habe ich wieder Theater. Bei meiner RL identisches Problem.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Di 13. Dez 2016, 15:10 
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Na, erstmal ist das doch schön und Du kannst weiterarbeiten :)

Wie nah ist denn bei Dir "näher am Gebiss"? Greifst Du in den Ring?
Vielleicht engt ihn das beim Stellen ein? Er fühlt sich fixiert? Oder so was.
Ich habe die Hand immer erst so ca. 15cm nach dem Ring.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Di 13. Dez 2016, 15:25 
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Nicht direkt im Ring aber knapp drunter (das rettet auch meine Zügel vorm Durchgekaut werden). Jetzt bin ich auf Schulterhöhe mit mir, meinen Händen und den Zügeln. Also wirklich weit weg.
Hätte mich auch gewundert, wenn Gorny das wirklich einfach nicht verstanden hätte - weil dafür is er EIGENTLICH zu clever und wir machen das schon zu lange. Also ist ihm das wohl irgendwie zu nah, zu einengend oder so. Mal schauen, ob ich mich mit der Zeit "anschleichen" kann. Wenn nicht, dann machen wir's halt dauerhaft so. Solange das Ergebnis stimmt, is mir das relativ egal.


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 22. Dez 2016, 17:18 
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So, ich glaube, JETZT habe ich das Problem verstanden. :roll: das hat gedauert. *67

Wenn ich anders stehe, sieht die Welt anders aus und es funktioniert viel besser. Neulich hatten wir ne Reitstunde und da hatten wir wieder das gleiche Theater, gerade wenn der äußere Zügel "nötig" war. Hatte direkt wieder gefühlte 10 Tonnen in der Hand. Bei Übungen, die er kennt, rät er also offenbar einfach super gut, was ich will - und solange ich ihn vorne nicht nerve, in dem ich zu dicht am Trensenring bin, macht er halt mal. In der Reitstunde hatte ich dann das Problem, dass er mir immer wieder über die äußere Schulter weggerutscht ist und dann ging gar nichts mehr. *panikhaarerauf

Ich habe dann einer befreundeten Trainerin mal das Problem beschrieben und sie meinte, wie ich auch, er hat es nicht verstanden. Trense ist halt noch "relativ" neu und heißt Kopf und Schultersteuerung. Und Kopf wie Kappzaum natürlich rechts, links, oben, unten. Ihr Tipp war, mal die Schulterkontrolle komplett vom Gebiss zu trennen und das erstmal über einen Halsring zu erklären und es erst später mit dem Gebiss zu kombinieren.
Und die Idee fand ich richtig gut! Weil sie erstmal weg vom Gebiss ist.

Also bewaffnet mit Halsring und Clicker den Platz betreten. So, und irgendwie habe ich erwartet, wenn ich am Halsring ziehe, gibt er nach. Das ist ja das, was ich möchte. Und er hat genau das Gegenteil gemacht - legt sich voll da rein. Also genau das, was er beim äusseren Zügel macht. Ich habe es ihm durch "dranbleiben" oder "Impulse geben" nicht erklären können. Er ging immer dagegen. *augenroll

Was er kennt ist: ich halte eine Hand hin, sage "Schulter" und er kommt mit der Schulter auf mich zu, bis die Schulter an meiner Hand eingeparkt ist. Da das geht, habe ich das mit dem Druck am Halsring kombiniert, bis er gemerkt hat, dass das das gleiche heißt. Und dann war's verstanden. Sowohl auf mich zu als auch von mir weg. Zu Beginn war "von mir weg" auch einiges an Denkarbeit. wobei er das eigentlich auch auf Fingerzeig kennt - aber da sind für ihn offenbar doch massive logische Unterschiede, ob ich Finger/Gerte nutze oder einen Halsring.

Als das im Stehen ging, hab ich's im Schritt probiert und festgestellt: wir haben damit eine ganz brauchbare Lenkung. Die allerdings dank leichter Übermotivation etwas... sensibel zu bedienen ist. Einmal stand er auf meinem Fuß und ein paar mal musste ich weghüpfen *augenroll . Die ersten Schritte "nur Schulter verschieben" haben auch schon geklappt - also Schulterherein auf der Gerade aber das ist noch etwas zäh. Weil er da etwas übermotiviert an die Sache rangeht.

Aber das hätte ich NIE rausgefunden, wenn ich nicht den Tipp mit dem Halsring bekommen hätte. Das war auch eigentlich was, was schonmal funktioniert hat - Halsring is ja nix neues. Aber warum er da jetzt mit Gegendruck reagiert... weiß der Kuckuck. Das hätte ich wie gesagt wahrscheinlich nie rausgefunden und hätte es ihm auch nie vernünftig erklären können mit Gebiss ohne ihm voll im Maul zu hängen. Heute hatte ich das erste mal die Zügel im Kappzaum und hab "Zügel am Hals anlegen" mit Halsring gleichgesetzt. Funktioniert. Noch etwas "eirig", weil er da sehr sensibel rangeht und sofort die Lenkung einsetzt, wenn sich ein bisschen was am Hals tut.

Ich hoffe, dass wir damit dann jetzt ENDLICH das Problem aus der Welt schaffen können. Meine Reitlehrerin hat schon angefangen mich für bekloppt zu halten, weil ich immer gesagt habe "wenn ers nicht macht, war's schlecht erklärt".

Und jetzt habe ich was den Punkt angeht ENDLICH das Resultat, dass er versteht, was er tut und stolz drauf ist. Das hat mir die ganze Zeit gefehlt.

Weihnachten kann kommen *freuhüpf


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 22. Dez 2016, 19:18 
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Das ist interessant. Ich muss nochmal nachfragen: wenn du z.B. seine Schulter nach rechts haben möchtest, legst du den Halsring rechts an? *2


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 22. Dez 2016, 19:20 
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Beiträge: 2301
Wohnort: Niedersachsen
:lol: :lol: :lol:

Intelligente Pferde sind die besten Lehrer! *12

Das ist das, was ich bei vielen Reitlehrern vermisse, dass sich auf ganz verschiedene Pferde einstellen können. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für die RL's auch echt Kopfarbeit bedeutet, es auf das Pferd abgestimmt erklären zu können, weil man echt so sehr über den Tellerrand gucken muss. *pinch

Und wenn er's so versteht, klasse! *22 Ich bin zwar auch noch nie so vorgegangen, aber man lernt nie aus und weiß nie, ob man's mal brauchen kann.

Und Gorni ist eben eine Klasse für sich. :mrgreen: Freut mich, dass du ein weiteres "Schloss" geknackt hast. :D

_________________
"An einem edlen Pferd schätzt man nicht seine Kraft sondern seinen Charakter." (Konfuzius)


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 Betreff des Beitrags: Re: Aragorn Al Ayur
BeitragVerfasst: Do 22. Dez 2016, 21:29 
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Beiträge: 1198
@Rabarber: nein, wenn ich will dass er nach rechts geht, liegt der Halsring am linken Hals an. So wie es ein äußerer Zügel täte. So dass er sich vom Druck entfernen muss.

Ja SO musste ich das auch noch nie erklären :lol: das Problem ist halt: beim "Normalpferd" funktioniert Druck machen und dem weichen tatsächlich in der Regel irgendwann. Dann is ein Knopf, den Gorny definitiv nicht hat. Er weicht auf Druck, wenn er weiß, dass er das tun soll. Sonst nicht. Je mehr man Druck macht und an ihm rumzerrt, desto mehr geht er auf die Barrikaden. Auf die Idee nachzugeben kommt er in der Regel aber nicht ;). Ich hab's heute ausprobiert. Nach 2 Minuten war's mir zu anstrengend mein Pferd vorm Umfallen zu bewahren. Ich kann ihm erklären, was ich möchte und ihn dann höflich bitten, es zu tun.

Und ein Lehrmeister ist er definitiv. Ich hab in meinem ganzen Leben noch nicht so viel über die Theorie hinterm Reiten gelernt, wie im letzten Jahr *girllach . Das ist echt schwer, weil man viel "immer so gemacht hat" und das einfach mal so macht. Und dann hängt man an sowas wie dem äußeren Zügel und stellt fest: die Literatur hat da nicht soviel zu bieten. Selbst meine RL ist da ja an ihre Ideengrenze gekommen. Und mir war ja klar, es hängt irgendwo in der Erklärung - nur wusste ich einfach nicht wo und vorallem, wie ich ihm das erklären soll. Inzwischen macht so ziemlich alles an den "Symptomen" Sinn. Auch, dass Es im Stehen so aussah, als wäre der äußere Kontakt okay und im gehen plötzlich nicht mehr. Im Gehen ist er in der Regel in einer Kurve und der Druck am äußeren Zügel auf den Hals is viel deutlicher als im Stehen. Und da hat er voll dagegen gedrückt.
Das Thema ist halt einfach, dass der sich nicht wirklich manipulieren lässt. Ich muss ihm wirklich alles haarklein erklären im Vorfeld. Wie einem kleinen Kind oder einem Hund. Da lernt man dann plötzlich SEHR viel über Biomechanik, Reitlehre und Hilfen. Und ich muss definitiv ein System entwickeln, wie ich einzelne Unterpunkte von etwas auf "Verstandensein" abprüfen kann. Man lernt halt sich sehr genau zu überlegen, wo will ich hin? Und wie baue ich das so auf, dass es logisch ist? Bei Gorny weiß ich ja Gott sei Dank sehr genau, welche Knöpfe er installiert hat - wo ich ihn also bei der Erklärung abholen kann und dann kommt was Neues dazu oder eine Kombination aus bekannten Sachen.
Ich mache das auch immernoch mitm Clicker. Es geht einfach viel schneller und präziser als ohne und ich hab definitiv kein Motivationsproblem *1

Was mich im Nachhinein etwas ärgert ist, dass wir uns wochenlang deswegen in den Haaren lagen und das Grundproblem - jetzt wo ich weiß wo es saß - hat 10 Minuten gedauert das zu installieren, wie ich es brauche.


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