berber-online.de

Nein......
den 3ten finde ich ganz krass, so nebenbei....

Naja wissen wir sicher, dass sie als Berber eingetragen sind?
Auf der Seite steht "Berber" dran - aber ich habe kein offizielles Statement dazu gefunden. Also zB Homepage des Gestüts, wo die Pferde vorgestellt werden.
Ich meine, der Fuchs, den ich rausgesucht hatte, der stand auf der Seite auch als Berber drin - ist aber definitiv keiner und ist auch nicht als Berber auf der Farm-Seite angegeben.
Wenn man allerdings davon ausgeht, dass die nur Berber oder AB "kennen" und die eingetragen sind... dann... tja.
Wären auf jeden Fall Kandidaten dabei, die ich mal checken lassen würde, was die Abstammung angeht.

Was mich a bissl schockt: ich find die zT einfach fett und wie die zT dastehen... das wären jetzt nicht Pferde, die ich in einem großen Gestüt erwarten würde. Im Gegenteil... da fragt man sich eher, wie Pferde mit so krummen Beinen in die Zucht gelangen können.

Is übrigens genau das, was ich gesagt habe: lass solche Tiere, denen man es nicht sofort ansieht (was relativ ist) als Berber durchgehen und die kriegst nie wieder raus. Und die kommen dann auch nach Europa. Am besten noch mit Papieren ausm Staatsgestüt. Glückwunsch.

Frage ist: was willst machen? Und das mein ich ernst. Denn die Pferde, die jetzt schon als Berber laufen, die wird keiner "umdeklarieren". Die Nachkommen sind auch "Berber". Und plötzlich die Zucht mit diesen Hengsten einstellen, das wird auch keiner tun, da sich damit Geld verdienen lässt.
Da müsste man eigentlich flächendeckend (auch in Europa!) prüfen, was Berber ist und was nicht - und die Etiketten neu verteilen. Das wird keiner machen.

ja, die pferde sind definitiv als berber eingetragen. der champion des salon du cheval 2011 ist übrigens auch ein "interessantes" exemplar

interessant auch der bericht vom Salon - dazu gab es hier auch im forum einige Beiträge.

UND: verfettete Pferde siehst du auch in europa bei "echten Pferdeleuten" zu genüge - und das nennt man dann barock, super entwickelt und und kompakt

vor allem finde ich, sollte man in europa sensibel sein, was material aus den ursprungsländern betrifft und nicht noch mit "barockpferdegeschmack" die beeinflussung durch KB schweigend hinnehmen oder gar forcieren - und da ganz persönlich die frage gestellt: ist der KB im vergleich zu farbe, OI oder schlechter aufzucht nicht das größere Übel ?
denn: man sieht es ihnen an

Und noch was: man beachte die Rücken = überwiegend U, die Speckhälse und die kaltblutartig abgeschlagenen Kruppen! Das Zugpferde-Gebäude und die Speck-Köpfe...
Man vergleiche mit Percheron, Andalusier/Iberer, Hispano-Araber!
Wer will sagen, dass das GUTE Reitpferde sind?

Der Berber war und ist ein GUTES Reitpferd!

Mal so als Hintergrundinfo:
Die hier so oft zitierten Bilder stammen NICHT aus einem Staatsgestüt!!!!!!!!!!!!!!!!!
Diese Bilder stammen aus dem KÖNIGLICHEN Gestüt in Bouznika!
Das sind die PRIVATEN Pferde des KÖNIGS von Marokko!
Das sind keine Zuchtpferde, auf die der normale Zuchter in MArokko Zugriff hat!
Also bitte hier keine falschen Eindrücke schüren.
Viele der FAntasiaberber die im "Sport" laufen haben nicht mal irgendein Papier, da es Gerauchspferde sind.
Das Problem in Marokko betrifft auch hauptsächlich den AB nicht den BE, da der AB das Sportpferd ist, der BE ist eher vor kulturellem Hintergrund in MArokko interessant. Die Bilder von Frau Boiselle sind fast auch alles ABs (auch wenn BE dran steht)

Einerseits finde ich den Arteikel von Dr Yaccine interessant, aber die hier darauffolgende Diskussion nicht so toll, da sich nun Interessenten bei uns melden und fragen ob der Berber ein Kaltblutmix sei und sie kein BE mehr wollen! Das kann doch nicht das Ziel dieser Diskussion seinb, oder?

Und die Behauptung "die Richter" (in deu) würden "Kaltblutberber/Barockberber" bevorzugen ist schlechtweg FALSCH!

Ich denke es können alle Marokkoreisenden die mit uns 2010 dort waren bestätigen, wie wir GEGEN den "neuen Sportberber" (ja der Fantasiaberber wird in MArokko als Sportpferd gesehen!!)
diskutiert und gesprochen haben. Auch unser franz Kollege Philippe hat keinbe Minute ausgelassen die Diskussion mit den MArokkanern und Algeriern zu suchen und auf di eGefahren der akteullen Entwicklungen hinzuweisen.

Im Vortrag in El Jadida von Mohamed und Prof Ouragh und M MAchmoun haben wir Europäer genau diese Diuskussion angestoßen und engagiert geführt, dort warenh auch die Direktoren des Königs anwesend und viele privaten Züchter (Auditrium von ca 100 Personen).
In Algerien und MArokko möchte man nun genauso ein Sportpferd haben wie wir in Europa. Dass die Europäer nun mal ein anderes Pferd wollen wurde zur Kenntnis genommen. Eine Trennung der ZB wurde auch diskutiert, ist aber schwierig, da nun mal der Berber (mittlerweile) eine Prestige darstellt (zum Glück wieder), da sich der König darin stark engagiert. NUR: Das ist auch die Gefahr für den AB/Berber: Der König bzw sein oberster Gestütsdirektor hat nun den Fantasiaberber vor Augen, und das noch als Rappe. Damit versuchen die Züchter diesem neuen Ideal nachzueifern und dem König entsprechende Pferde zu präsentieren. Auch durften wir 2 der Geschenke der Züchter AN DEn König "bewundern", die stellten eindeutig, den "neuen Typ dar. Um ein Umdenken hinzubekommen, reicht es nicht der neuen Organisation eine Brief zu schreiben (marokkos Zuchtsystem wurde komplett umorganisiert) dazu muss auch der König und seine Berater überzeugt weden!
Auch kauft Europa keine "unmengen Berber" mehr aus Marokko, als da ein wirtschaftliches Interesse/Abhängigkeit bestünde. Es geht nur über Überzeugungsarbeit, die stetig geleistet werden muss und wird.
Es gibt den größten privaten Züchter in Marokko, der genau dieses Ziel verfolgt, den "ursprünglichen Berber" zu erhalten, wir konnten dazu schon einige sehr schöne Zuchtstuten anschauen, gleichzeitig züchtet er aber auch den neuen Sport-AB, da damit das Geld zu verdienen ist. Die Berber sieht er als Beitrag zur Erhaltung eines Kulturgutes.
LG

Andrea

Vielen Dank für die Erklärung, Andrea, das bringt doch mehr Licht in diese Angelegenheit!

Wenn also diese Organisation umgestellt wurde und man erst Meinungsbildung betreiben muss für ein separates Zuchtbuch dieser Fantasiaberber, wären dann aber solche Schreiben, vielleicht von mehreren europäischen Verbänden, unterstützend?

Und, für mich noch wichtiger, gibt es überhaupt eine Möglichkeit, den "alten" Berber / Araber-Berber vor dem neuen Typ zu schützen, solange er im selben Zuchtbuch eingetragen wird?

Wenn der "neue" Typ sich durchsetzt (was er ja wohl gerade tut), wird der "alte" Typ meiner Meinung nach sowieso nur noch eine Randexistenz führen bei einigen Liebhabern (wie eben Alt-Württemberger, -Oldenburger, usw.).

Allerdings meine ich, dass die Gefahr der vollständigen Verdrängung noch größer ist, wenn beide in einem ZB geführt werden, denn dann wird sich das "Blut" immer mehr mischen und zwar zugunsten des geld- und prestigebringenden neuen Typs (was ja auch vollkommen verständlich und nachvollziehbar ist). Dann werden wir vom Berber / Araber-Berber, wie wir ihn kennen und wollen - sei es jetzt der Distanztyp oder der kompaktere Barocktyp - fürchte ich , nicht mehr lange was haben.

zur Meinungsbildung/ Bestände

Tunesien: 2500 Berber; 40.000 Araber-Berber
Algerien: 2650 Berber; 10.402 Araber-Berber
Marokko: 500 Berber; 130.000 Araber-Berber

Quelle: KOHEN, 2010; Davon im Zuchtbuch als Zuchthengste/ Zuchtstuten ?


ITI Papiere (Marokko/Algerien/ Tunesien)
22539 Pferde: 1000 Berber; 21539 Araber-Berber

Quelle: SEGHROUCHNI, 2009

Darüber zu diskutieren, was in den Heimatländer passieren müsste, ist wahrscheinlich einfach müßig. Wenn der König den größten, imposantesten und schwärzesten Berber haben will... wird er sich kaum auf ein kleines weißes "Häddele" setzen. Schon gar nicht, wenn große "Berber" dort Prestigeobjekte sind.

Ich glaube, die Frage die hier gestellt werden muss ist eher: wie verhindert man wirksam, dass solche Tiere in Europa in die Zucht kommen - auch wenn da "Berber" im Papier steht mit königlichem Stempel?
Wenn die sich daheim die Rasse ruinieren wollen, bitte - wir in Europa müssen das ja nicht mitmachen.

@ Anne: hast du das Papier zufällig auch von anderen? Weil gerade bei dem - so krass er aussieht - hätte ich noch am ehesten drauf getippt, dass da wirklich Berber drin ist. Der hat zwar einen Kragen ohne Ende aber ich finde ihn generell nicht so massig (gerade was Gelenke und Beine angeht) wie einige andere. Und ein fetter Hals muss ja nun nicht zwangsweise KB sein. Schau dir mal zT die Spanier an... die haben auch Hälse, dass es kracht, ohne dass da KB drin ist.

Anhand der Daten von Pingouin (Elterntiere) dürfte klar sein, dass KB-einfluss auch über FR/Direktimporte schon längst in europa ist. wenn auch nicht so offensichtlich ...

ei Johnny, dann schreib doch mal was rischtigges....

Grüße Bettina