berber-online.de

....und wie soll eine solche Sektion hier in Europa eingeführt werden?!?
Hast Du irgendeine Ahnung von der Führung von Zuchtbüchern??
Sind immer so tolle Ideen ohne irgendwelche Hintergundinformationen zu haben ...

Es geht nicht darum, dass wir hier in Europa irgendwelche Sektionen einführen. Dr. Yassine bittet uns um Unterstützung, dass im Maghreb, speziell Marokko eine solche Lösung angegangen wird, damit es endlich aufhört, dass diese modernen Fantasia Pferde nicht mehr ins Zuchtbuch der Berber kommen.-

In Europa sollten wir uns dann nach den Vorgaben aus den Ursprungsländern richten..... auch nach EU-Recht!

Bettina

der berber/araber-berber wird ja in den ursprungsländern schon lange nach dem motto 'kraut und rüben' gezüchtet. dieses vorgehen ist sozusagen ein teil der rasse. nun kommt halt eine neue tendenz aus der eigenen region dazu. so what. ich finde die araber-einkreuzung hat damals auch nicht geschadet. es war halt einfach ein versuch die leistungsfähigkeit zu verbessern, um den veränderten ansprüchen gerecht zu werden und dies passiert nun wieder. ich denke wir müssen akzeptieren, dass der berber in nordafrika nach anderen kriterien gezüchtet wird als hier, wo die leistung praktisch nicht erhoben wird.

entscheidend ist am schluss einfach die frage, welche ansprüche man an ein pferd hat. soll es die 'richtige' papiere haben oder soll es dem menschen ein guter partenr sein. für mich ist letzteres wichtiger, ich reite nicht auf papieren. WAS genau in einem pferd steckt ist mir als einzelzperson eigentlich wurscht.
mehr verständnis für widerstand hätte ich bei zuchtrichtungen, die auf dem konzept der reinzucht basieren (zbsp. cartujano). aber beim berber?

Und möchtest Du beispielsweise Raisulih, der der Star in der Hofreitschule in Bückeburg ist, oder Hamour, der erfolgreich im Westernsport ist, genauso wie Guerrouane, als Wohlstandsberber und keine Leistungstieren titulieren? Oder Azile, der sehr erfolgreich in der Distanz war.


Die von dir aufgelisteten hochwertigen Rassevertreter stammen alle aus erster oder direkter Generation Importpferde. Stellt sich damit für dich nicht die Frage, inwieweit evtl. die Basis weiterhin geschützt werden muss, um auch in Zukunft solche Pferde in der Europäischen Zucht einzubringen?
Stellt sich dir nicht die Frage, ob für die Zucht in Europa auch in Zukunft solche Tiere notwendig sind, um solche Ausnahmepferde zu erzeugen?
Das sie Berber sich hier verändern, steht ja völlig ausser Zweifel - aber wird damit nicht ein Einwirken noch notwendiger? Wird damit nicht noch notwendiger, dass die "Wiege" der Rasse geschützt wird?

Ich habe nie davon gesprochen, keine Tiere aus den Ursprungsländern mehr in die deutsche Zucht zu nehmen.

Ich würde bei diesen Tieren aber sowohl zwischen O.Is und Tieren mit Abstammung unterscheiden, als auch nach den Ländern, aus denen die Tiere importiert werden.
Die Marokkaner haben soweit mir bekannt, beispielsweise den Ruf, schnell Tiere als OIs einzutragen, um diese dann teuer ins europäische Ausland verkaufen zu können. Die Straße von Gibraltar macht den Export ja sehr einfach und lukrativ - für Verkäufer und Importeur.
Dagegen sitzen die Algerier eher auf ihren Pferden - und geben -wenn überhaupt- meist nicht unbedingt die besten Pferde raus. Zudem gestaltet sich der Import aus Algerien für einen Normalsterblichen als nahezu unmöglich. Im Vergleich zur Größe der Länder hat Marokko den größten Anteil an OI-Pferden, während in Algerien hauptsächlich mit Papier gezüchtet wird. In Tunesien gab es vor etlichen Jahren erhebliche Probleme mit Papieren, wodurch bedingt damals auch Berber ohne offizielle Papiere ins französische Zuchtbuch aufgenommen wurden/werden mußten.
Also würde ich nicht pauschal von der "Wiege der Berber" reden, sondern schon mal genau hinschauen.

Was Deine Frage wegen der hochwertigen Rassevertreter betrifft, denke ich, es hängt eher davon ab, in welchen Händen das jeweilige Pferd landet und wie der Besitzer es fördert.
Es gibt übrigens auch nicht zu wenige Originalimporte, die entweder schon körperlich kaputt importiert wurden, bzw. schon nach kurzer Zeit unreitbar wurden. Das war nicht nur auf die schlechteren Aufzuchts- und Haltungsbedingungen im Ursprungsland zurückzuführen, sondern durchaus auch durch Erkrankungen bedingt, die auch an die Nachfolgegenerationen weitergegeben werden. Insofern ist lang nicht alles Gold, was aus Nordafrika importiert wird.

danke für deine antwort.
der artikel befasst sich punktuell nur mit dem beispiel marokko - das problem an sich besteht in allen ländern der berberzucht (bezüglich wiege der rasse, dass sind für mich alle regionen, die pferdehaltung ermöglichen) - wie aktuelle fotos sehr anschaulich zeigen.

daraus schließe ich, dass die fragen, welche ich in dem zusammenhang gestellt habe, für dich irrelevant sind?