...ja klar, man muß schon gezielt nach dem schauen, was einen interessiert und was beim praktischen gebrauch nützlich ist. den ganzen horror mit fetottomie und so hab ich mir geklemmt. wenn man weiß, was alles passieren kann, gibt man´s züchten sonst noch dran
.
außerdem hab ich für den geneigten Tiermediziner hier auch noch die Anatomie der Haustiere in 6 Bänden
.
Zitat:
Wenn die Raufuttermenge gleich bleibt, kann man dann durch Kraftfutter individuell EInfluß nehmen. Bei seht kalten Temperaturen bekommen die Pferde natürlich auch mehr, weil der Grundumsatz schon höher ist.
Das halte ich für falsch. Klar kann man (stark) erhöhten Bedarf via konzentrierter Energie (=Kraftfutter) decken. Pferdegerecht ist es nicht. Das Pferd hat ein sehr sensibles Verdauungsystem, das auf falsche Fütterung recht deutliche reagieren kann - angefangen bei Durchfall und Kotwasser bis hin zur Kolik.
Das Pferde ist von der Evolution her ein Pflanzenfresser, der große bis sehr große Mengen (Nordpferde) an "wertlosem", energiearmem aber artenreichem Strukturfutter fressen muß, um seinen Energiebedarf und sein Kaubedürfnis zu decken. Daran haben weder die Entstehung verschiedener Rassen und Landschläge noch 5000 Jahre Domestizierung was geändert.
Gibt man Pferden geeignetes Raufutter, können sie darüber ihren gesamten Bedarf decken und besonders im Winter ensteht durch die langsame Verdauung des schwerverdaulichen Grünzeugs Wärme im Pferdekörper, weshalb Pferde bei nassem Regenwetter z.B. deutlich mehr Raufutter aufnehmen als bei trockenem warmen oder kaltem Wetter - so sie das frei entscheiden können.
Kraftfutter wurde eigentlich "erfunden", um die sehr langen Fresszeiten der Pferde (16 bis 18 Stunden) zu verkürzen und dennoch die nötige Energie ins Pferd hineinzubekommen, da man die Tiere zur Arbeit brauchte. Heutzutage ist dann besonders bei Sportpferden der wenig elegante Heubauch verpönt.
Abgesehen davon, dass Heu heutzutage für Pferde in aller Regel nicht sonderlich optimal ist, weil es eben aus energiereichem Rinder-Mastgras besteht. Artenreiche, magere Wiesen, die man erst Mitte Juni mähnt oder Heu von Bergwiesen wären wesentlich besser - aber wo gibt es die noch?
Weshalb man Heu teilweise rationieren muß und die Nährstoff- und ggf. Energielücken mit Kraftfutter schließt.
Was dabei unbefriedigt bleibt, ist das von der Evolution "einprogrammierte" Kaubedürfnis, weshalb Pferde gerne alles mögliche annagen und - so man sich auch sonst wenig artgerecht hält und sie eher sensibel sind - zu weben und koppen anfangen, um das erhebliche Unwohlsein zu kompensieren.
Superjessi Verfasst am: 16.12.2007, 19:01 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Du hast mich falsch verstanden
Ich gehe hier von Heu zur freien Verfügung oder 3-4x am Tag aus, nicht von 2x täglich etwas Heu und der Rest des Bedarfs wird über Kraftfutter gedeckt.
Um übers Raufutter hinaus Einfluß auf´s Pferd zu nehmen, bleibt Dir nur die Kraftfuttergabe.
Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass bei Frost erheblich mehr Heu gefressen wird als an Sommer- oder Regentagen.
Sabine Verfasst am: 16.12.2007, 19:46 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Superjessi hat Folgendes geschrieben:
Du hast mich falsch verstanden
Sorry - da hab ich wohl nicht genau genug gelesen Bei mir kam an: "Wenns kalt wird, gibts zusätzlich Kraftfutter, Heu bleibt gleich."
Superjessi hat Folgendes geschrieben:
Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass bei Frost erheblich mehr Heu gefressen wird als an Sommer- oder Regentagen.
Da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: ich meinte das eisigkalte Winterregenwetter über Tage weg, wenn auch noch permanent ein kalter Wind pfeift - da fressen meine mehr als z.B. bei moderater trockener Kälte, wenn tagsüber vielleicht auch noch die Sonne scheint. Was anderes ist das natürlich bei minus 25°C oder so - aber das haben wir nicht wirklich oft und da gehen sie mir dann auch vermehrt ans Stroh: offensichtlich wärmt das raustengelige Zeug mehr als Heu - wohingegen ich mir sonst das Stroh behalten kann Die Pferde haben drei große Rundraufen à 12 Fressplätze, die immer mit Heu befüllt sind.
Superjessi Verfasst am: 16.12.2007, 20:30 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Was vielleicht etwas kurios ist:
bei anhaltenden Minustemperaturen, aber sonnigem Wetter fressen die Pferde insgesamt mehr, aber hauptsächlich nachts.
Die sonnige Zeit nutzen sie zu ausgiebigem Dösen und Vormittags-, Mittags- und Nachmittagsschläfchen - in einem durch
Sabine Verfasst am: 16.12.2007, 21:23 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Superjessi hat Folgendes geschrieben:
Was vielleicht etwas kurios ist:
bei anhaltenden Minustemperaturen, aber sonnigem Wetter fressen die Pferde insgesamt mehr, aber hauptsächlich nachts.
Die sonnige Zeit nutzen sie zu ausgiebigem Dösen und Vormittags-, Mittags- und Nachmittagsschläfchen - in einem durch
Finde ich jetzt ganz normal . Nachts ist es deutlich kälter als tagsüber, das heißt, sie produzieren durch Fressen Wärme - und schlafen/dösen tagsüber dafür im der warmen Sonne. Ist hier auch so
John Wayne Verfasst am: 17.12.2007, 00:11 Titel: Re: Welches Futter für Pferde?
--------------------------------------------------------------------------------
Sabine hat Folgendes geschrieben:
- aber wo gibt es die noch?
im Schwarzwald
John Wayne Verfasst am: 17.12.2007, 00:15 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Sabine hat Folgendes geschrieben:
Superjessi hat Folgendes geschrieben:
Was vielleicht etwas kurios ist:
bei anhaltenden Minustemperaturen, aber sonnigem Wetter fressen die Pferde insgesamt mehr, aber hauptsächlich nachts.
Die sonnige Zeit nutzen sie zu ausgiebigem Dösen und Vormittags-, Mittags- und Nachmittagsschläfchen - in einem durch
Finde ich jetzt ganz normal . Nachts ist es deutlich kälter als tagsüber, das heißt, sie produzieren durch Fressen Wärme - und schlafen/dösen tagsüber dafür im der warmen Sonne. Ist hier auch so
Dafür hat Johnny einen Stall
Da liegt das Pferdele nachts und morgens kommt es wieder auf die Koppel
Sabine Verfasst am: 17.12.2007, 08:06 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
John Wayne hat Folgendes geschrieben:
Dafür hat Johnny einen Stall
Da liegt das Pferdele nachts und morgens kommt es wieder auf die Koppel
Na ja - es soll Pferde geben, die entscheiden lieber selbst, wo sie sich aufhalten Und da Pferde von Natur aus keine Höhlenbewohner sind (wie Menschen ), bleiben sie meist draußen, wenn es irgend geht. Gründe für Stall sind eher Hitze und Dauerregen
John Wayne Verfasst am: 17.12.2007, 11:17 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Sabine hat Folgendes geschrieben:
John Wayne hat Folgendes geschrieben:
Dafür hat Johnny einen Stall
Da liegt das Pferdele nachts und morgens kommt es wieder auf die Koppel
Na ja - es soll Pferde geben, die entscheiden lieber selbst, wo sie sich aufhalten
geht leider net, da ne Strasse zwischen Stall und Koppel ist
ansonsten würde ich mal behaupten, dass unsere Pferde über Winter sehr gerne abends in ihren grossen Stall gehen....
zumindest stehen sie aufgereiht wie Soldaten am Zaun und warten bis sie geholt werden
Wenn ich das Strohhimmelbett sehe, dass Andrea täglich macht, kann ich das auch verstehen
und....... Pferde die viel liegen werden alt
Sabine Verfasst am: 17.12.2007, 11:33 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
John Wayne hat Folgendes geschrieben:
und....... Pferde die viel liegen werden alt
Die liegen draußen bzw. in offenen Unterständen genauso - und wenn die Pferde so aufgewachsen sind, dass sie immer frei entscheiden konnten, wo sie liegen möchten, sind sie lieber draußen und irgendwo erhöht zum ruhen: sie sind Fluchttiere und halten sich am liebsten da auf, wo sie weit sehen und evtl. rechtzeitig riechen können, ob ein Säbelzahntiger im Anmarsch ist Wände drumrum empfinden diese Pferde als bedrohlich, weil sie genau das dann nicht können, was sich wiederum aufs Ruheverhalten auswirkt: sie ruhen weniger und das auch noch weniger entspannt. Tatsache. Es gibt da Studien an Boxenpferden.
John Wayne Verfasst am: 17.12.2007, 11:57 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Sabine hat Folgendes geschrieben:
Tatsache. Es gibt da Studien an Boxenpferden.
wie kommst du jetzt auf Boxenpferde
also unter Boxenpferde verstehe ich Pferde die 365 Tage im Jahr in der Box stehen, sowohl Tag als auch .......
Esprit Verfasst am: 17.12.2007, 14:21 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Sabine - da muss ich Dir leider auch widersprechen: Sowohl mein Berber als auch mein Lusitano können es sich von jeher aussuchen , ob sie drinnen oder draussen schlafen: Und sie liegen defintiv fast nur in ihren Boxen.
Und unsere Wallache stehen im Winter auch abends am Zaun und wollen rein. Und wenn das Wetter sehr schlecht ist, dann auch schon früher.
Und in ihren Boxen liegen sie eindeutig mehr als im Sommer auf der
Weide/bzw auf dem Paddock.
Feuerpferd Verfasst am: 17.12.2007, 14:26 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Da gebe ich John aber voll und ganz Recht! Zwischen Boxenpferden und Pferden, die nachts im Stall sind, gibt es ja wohl einen klitzekleinen Unterschied! Vor allem Pferde, die regelmäßig geritten werden, sind im Winter (vor allem bei nassem um kaltem Wetter) nachts sicherlich im trockenen zugfreien Stall auch muskulaturtechnisch besser aufgehoben. Das ist meine Meinung, aber auch eine Reitlehrerin sagte kürzlich erst wieder, dass sie gerade ziemlich viele im Rücken verspannte Pferde hat - wegen der Kälte!
Verena Verfasst am: 17.12.2007, 15:04 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Bei uns können sie aussuchen, wo sie schlafen wollen, aber da sind sie alle einig: Nachts in den Stall mit 4 geschlossenen Wänden und nur 2 Öffnungen, etwas breiter als eine normale Tür (also keine Großtüren mit Beinahe-Rundblick; Durchlüftung ist trotzdem gut, da Lücke zwischen Wand oben und Dach) und bei schlechtem Wetter noch mit schweren, durchsichtigen Plastikbahnen davor, damit's nicht so rein zieht oder regnet.
Da gehören die drei (Berber, 1 Jahr, Norweger-New-Forest-Mix, 14 Jahre und Norweger-New-Forest-Andalusier-Mix, 1 Jahr) doch schon eher zur Kategorie "Zivilisations-Robustpferde", die bereits einen gewissen Hang zur "Häuslichkeit" haben.
Macina Verfasst am: 17.12.2007, 15:34 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Also ich kenn auch sehr viele Pferde, die auf großen, Baumbestandenen Koppeln aufgewachsen sind (mit und ohne "künstlichen" Unterstand).
Und die meisten Pferde (wenn sie in einer ausgwogenen Herde leben, in der sie keine Angst vor ranghohen Stänkerern haben müssen) gehen gerne in die Unterstände bzw Offenställe zum Schlafen. Gerade in der kalten windigen zeit ziehen sie sich gerne dahin zurück. Ich kenne jetzt nur 1 Isländer der partout nicht in den Stall geht, obwohl er recht ranghoch ist. Aber im vergleich zu den anderen hat er auch doppelt so dicke Winterwolle. Trotzdem liebt er das große, ausladende Vordach um sich unterzustellen.
Mein Eindruck ist, dass so ein Vordach eine extrem wichtiger Schutz für rangniedrige Pferde ist (die sich nicht in den Stall trauen) oder für Pferde die lieber den Überblick behalten. ich habe schon den Eindruck, dass unsere heutigen Pferde einen dreiseitig geschlossenen Stall als "Schutz" empfinden, da sie ja wissen, dass durch die Wände kein Ungeheuer von der Seite reinkann. In gemauerten dreisitigen Ställen finde ich sie besonders entspannt (keine "unheimlichen" geräusche" von draußen?)
Meistens wacht auch ein Pferd unter dem Vordach während die anderen kreuz und quer im Stroh verteilt pennen. Die 2 Eingänge sind groß genug dass alle 6 Pferde auch bei einem "Panikanfall" (fast) gleichzeitig rauskönnen.
Superjessi Verfasst am: 17.12.2007, 17:15 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Bei uns ist es so inetwa 50/50. Sie liegen gerne auf den Matten im Stall, sie liegen gerne in der Sonne auf dem Reitplatz und sie liegen auch einfach nur mal so dazwischen rum . Kommt ganz auf´s Wetter, Uhrzeit und auch auf´s einzelne Pferd an .
Was ich aber defintiv sagen kann, ist, dass sie, wenn sie die Möglichkeit haben, lieber in einem Naturwaldstück schlafen als im Offenstall.
Ich denke aber auch, dass die Aufzucht ein Pferd in dieser Richtung hin sehr prägt. Da unsere Pferde ja eigentlich von klein auf Ställe (und seien es nur einfache Offenställe dann und wann) kennen und wissen, dass ihnen dort (in der Regel) nix passiert, ist durchaus verständlich, dass sie sich dort sicher fühlen.
Ganz abgesehen davon haben unsere Berber doch ohnehin "Zelterfahrung" - immerhin nächtigten sie auch bei ihren Besitzern mit im Zelt und auch die Fohlen wurden dort geboren. Bei den Arabern ist das glaube ich ähnlich.
Sabine Verfasst am: 17.12.2007, 18:32 Titel:
--------------------------------------------------------------------------------
Hier ist es ähnlich wie bei Jessi: die Pferde liegen bei passender Witterung am liebsten im Sand (sie haben einen 150 m² Sandpaddock zur Verfügung), wenns sehr regnet oder arg windig ist im Unterstand - dort auf hoch Stroh.
Vermutlich ist es eine Frage der Alternativen draußen, wo ein Pferd gerne liegt - so etwas Witterungsschutz und eine weiche Unterlagen möchten ja schon sein
