Hallo ihr Lieben,
ich muss dringend mal ein bisschen Frustration ablassen und euch nach eurer Meinung fragen.
Seit knapp einem jahr führen wir ja nun unseren Hof mit Pensionsbetrieb. Wir haben (bzw jetzt hatten) eine Einstellerin
mit einer 21jährigen Tinkerstute die bei uns im Offenstall steht. Seit übernahme des Betriebs läuft diese Stute grottenschlecht. Heisst
sie geht immer auf 2 - 3 Füßen lahm, kommt nach dem aufstehen kaum hoch, läuft nicht freiwillig auf die Wiese etc. Dazu frisst sie schlecht, hat Bläschen im
Zahnfleisch und viel zu lange Schneidezähne. Fütterungszustand ist allerdings in Ordnung.
Wir haben die Einstellerin mehrfach aufgefordert die Stute einem Tierarzt vorszustellen um eine eventuelle Schmerztherapie einzuleiten bzw überhaupt mal
eine Diagnosestellung zu erwirken. Wir haben es am Anfang wirklich freundlich und kollegial versucht, haben angeboten finanziell mitzuhelfen und Medikamente zu kaufen und uns wirklich hilfsbereit gezeigt..
Da aber auch nach vermehrten auffordern nichts geschah und sowohl Besitzer (ca 90 -100 kg) wie auch Reitbeteiligung (ca 70 kg) die Stute fröhlich weiter 3 -4 mal die Woche
ca eine Stunde ins Gelände ritten und jeweils mit stocklahmen Pferd zurück kamen habe ich vor ca 2 wochen eine Tierärztin auf meine Kosten bestellt die die Stute begutachten sollte
um mir zu sagen ob ich übertreibe oder hier tatsächlich etwas geschehen muss.
Die Tirärztin bestätigte mir das die Stute so in einem untragbaren Zustand sei und dringen medikamentös zumindest so eingestellt werden müsste das sie im Schritt einigermassen lahmfrei laufen könnte. Dazu müsste dringend der Tierarzt kommen da sie vorne verkalkte Zahnwurzeln feststellen würde, was zu permanentem Schmerz beim beissen und kauen führen würde. Also Fazit: Sie aus dem Schmerz rausholen um ihr wieder etwas mehr Lebensqualität zu geben. Reiten wenn nötig nur durch sehr leichte personen und nur kleine Runden (20 min) im Schritt. Am besten kleine Runden spazieren gehen.
Nun habe ich diese Erkenntnisse mit der Besitzerin besprochen und ihr nochmal versucht klarzumachen das es hier um das Wohl des Pferdes geht und nicht um irgendwelche persönlichen Befindlichkeiten. Sie schien erst sehr einsichtig, sagte aber sie wolle selber noch einen Tierarzt kommen lassen. Am nächsten war dieser dann da. Ich wollte mich dazu gesellen um zu erfahren
ob dieser eine abweichende Meinung hat. Die Besitzerin wurde darauf sehr ausfällig, beleidigte mich und ging mit Pferd und TA weg. Am Ende erzählte sie uns die Tirärztin die bei ihr war habe sie gesagt ihr Pferd würde altersentsprechend völlig in Ordnung laufen, eine Behandlung sei nicht notwenig.
Wir haben ihr aufgrund der vorgefallenen Geschehenisse dann eine Abmahnung zukommen lassen und sie aufgefordert uns diesen Befund schriftlich zukommen zu lassen, damit das Thema damit zu Ende sei. (Ich weiss das wir dazu keine rechtliche Befugnis haben..)
Als Antwort darauf hat sie heute eröffnet das sie am Sonntag auszieht in einen benachbarten Stall. Ich bin einfach nur so traurig und fühle mich so machtlos. Nun wird das pferd im nächsten Stall still vor sich hin leiden und ich kann NICHTS machen.
Frage ist nun..hab ich irgendeine Möglichkeit hier weitergehend einzugreifen?
Ich muss grade einfach mal alles rauslassen...jetzt müssen wir uns das Elend zwar nicht mehr anschauen, aber dem Pferd ist dadurch nicht geholfen
Ich weiss das theorethisch jeder mit seinem Pferd machen kann was er will und es mich eigentlich nichts angeht. Aber als Stallführung sehe ich es nicht ein, das ein Pferd in unserem Stall so leiden muss.
Danke fürs lesen, und vllt könnt ihr mir zumindest ein bisschen Trost spenden..
Armes Pferd!