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Dicke Pferde, wir habe uns alle schon an den Anblick gewöhnt.
So ein propperer Berber sieht ja auch schön barock aus, mit rundem Hintern und viel Halsaufsatz.

Mir war schon immer klar dass dieses Fett ungesund ist, bei Farah war bis zum letzten Winter auch gewichtsmäßig alles im Rahmen. Ok, ein paar Kilos zuviel hatte sie bestimmt und ich habe schon immer gesagt dass ich bei ihr aufpassen muß, da sie ihr Fett an den ungesunden Stellen anlagert und nicht nur einen dicken Bauch bekommt.
Diesen Winter kamen dann wohl einige Dinge zusammen.
Wir hatten eine alte Westfalenstute als Einstellerin, damit die nicht abbaut gab es wieder 24h Heu aus Netzen zur freien Verfügung. Den Winter davor hatte ich 4 x täglich gefüttert.
Dann hatte unser Reitplatz zu wenig Sand, durch den nassen Winter war er schnell rutschig und man konnte nicht normal reiten.
Im Januar viel mir auf dass Farah so komische Dellen an der Seite neben der Schulter hatte, erst nach einiger Zeit ging mir auf dass dies Fettbeulen waren.
Dann hatten wir ca. 3 Wochen sehr mageres Heu, alle Pferde haben ordentlich abgenommen und sahen total sportlich aus, nur bei Farah hat sich nichts getan. Das fand ich schon sehr merkwürdig...
In der Zeit habe ich dann versucht so oft wie es geht auszureiten, da Farah aber nicht alleine rausgeht und wir hier nur 4 Reiter am Stall sind, war es immer noch viel zu wenig Arbeit um richtig abzunehmen.
Dann wurde der Reitplatz saniert, wir haben jetzt super Reitsand drauf der quasi immer bereitbar ist.
Gerade als er fertig war bekam ich eine fiese Kindergartengrippe, so krank bin ich noch nie gewesen.
Drei Wochen lang habe ich am Stall nur das nötigste geschafft, und nach dem ich gerade gesund war kam dann noch eine fiese Nebenhöhlenentzündung hinterher.
Dies war natürlich passenderweise genau in der Anweidezeit.
Da sie immer noch viel zu dick war, hatte ich total Angst vor einer Rehe und habe sie deswegen nur mit Maulkorb rausgelassen.
Leider war es aber wohl schon zu spät, die plötzlichen kühlen Nächte haben dann noch ihr übriges getan, Farah lief auf einmal klamm und hatte Pulsation.
Das Ergebnis: Leichter Reheschub mit links 6 Grad Absenkung
Zum Glück steht sie eher steil, sie hatte deswegen nicht so große Schmerzen da immer noch 15mm Platz zwischen Hufbein und Sohle war und lief schon nach ein paar Tagen quasi normal.
Da nun aber ein Verdacht auf EMS im Raum steht, muß sie jetzt einmal richtig runterhungern damit der Stoffwechsel eventuell wieder normal in Gang kommt.
Sie bekommt nun seit Mai pro Tag 6kg gewaschenes Heu am Tag und wird dieses Jahr wohl keinen Grashalm mehr fressen dürfen.
So sah sie 2 Tage nach dem Schub aus:



Der Speckaufsatz am Hals:




Speckbeule auf dem Hintern:


Ich bin mir sehr sicher, dass sie ohne diese Fettdepots keine Rehe bekommen hätte.
Auf dem ersten Blick sah sie noch nicht einmal so dick aus da sie einen schmalen Rumpf hat, aber wenn man genau hinschaut sieht mal überall die "gefährlichen" Speckpolster.
Guckt euch eure Pferde also genau an und wenn sie zu dick sieht wartet nicht zu lange!
Ich hätte sie eigentlich schon im Winter abtrennen müssen und extra füttern, da sie aber so an ihrer Gruppe hängt wollte ich ihr dies nicht antun. Das Ergebnins ist jetzt natürlich ein Albtraum
Als Gesellschaft haben wir ihr nun ein Shetty gekauft (freut auch das Kind ) und als neue Einsteller (die alter Westfalenstute ist gestorben) kommen jetzt noch 2 Ponys. Dies wird wohl die Diätgruppe werden.
Ich hoffe sehr dass sie nächsten Sommer wenigstens mit Maulkorb wieder stundenweise auf die Weide darf.
Hier ist sie mit ihrem Shetty:
Durch ihn werde ich dann auch hoffentlich Ausreitbegleitungsunabhängiger wenn ich ihn als Handpferd mitnehme.

Ach je Milea, das tut mir leid Wird schon wieder! Und ihr könnt euch zumindest schön auf die geänderten Haltungsanforderungen eines EMS Pferdchens einstellen. Durchhalten!

Wenn ihr nächstes Jahr Weide versucht, unbedingt bis Mitte Juni warten. Alles Gras davor ist noch viel zu gehaltvoll, egal wie wenig davon ins Pony kommt.

Habt ihr Heu analysieren lassen und Mifu abgestimmt?

Puh 6 kg ist wenig. Lilli bekam in Diätzeiten 8kg, weniger haben schnell auf den Magen geschlagen. Damit ging das Abnehmen langsamer, aber wohl gesünder.

Danke für deinen Bericht und offene Worte.


Gute Besserung für euch. Werdet ihr auch von einem Heilpraktiker begleitet ?
Gowindas' Tipps kann ich nur zustimmen! Drück euch die Daumen, dass alles ins Lot kommt!

Schade, dass man heute für rippige Pferde mehr diskriminiert wird, als mit zu dicken ...

Ich erwarte auch von Richtern und Züchtern entsprechende Statements - gerade beim Berber ....

Ach Mensch, Laura, das tut mir leid. Das war ja wirklich eine Verkettung unglücklicher Umstände. ABER: Das ist nicht das Ende der Welt, ich kenne ein paar Rehepferde, die sind alt geworden damit (oder werden immer noch) und waren bis zum Schluss reitbar (klar, im Alter weniger).

Das Gewicht ist bei uns ja auch immer ein großes Thema mit vielen Diskussionen und Gesuche nach neuen Lösungsmöglichkeiten - allerdings nur bei den Stuten, die Wallache sind (bis auf einen Friesen) sportlich genug, dass sie mehr brauchen und daher keine Probleme haben. Aber unsere Mädels dürfen auch nur einen halben Tag auf die Weide - mit Fressbremse. Heu gibt's auch rationiert, allerdings nicht ganz knapp, damit alle 'ne Chance haben (sonst: ).

Fadji könnte ja auch etwas abnehmen, aber bei uns klappt's auch nicht jeden Tag mit Reiten: Ausreiten kannste zur Zeit vergessen, die Bremsen fressen einen auf. Unser Platz (eigentlich nur ein großer Auslauf) wird nach heftigen Regenfällen sehr schmierig, da ist auch nichts großartig mit Bahnarbeit. Und da wir dieses Jahr ja nicht gerade einen stabilen Sommer haben ... Eine Bekannte hat sich jetzt eine abgefahrene Reit-Fliegendecke gekauft, dicht, mit Halsteil und laaangen Fransen unten, damit die Bremsen nicht von unten reinkrabbeln. Das Pferd sieht zum Kringeln aus, wenn es sie drauf hat, aber es soll wirken. Also werd' ich mir das Ding demnächst wohl mal leihen, denn wie sagte mir ein TA vor einigen Jahren: "Gegen einen Weidebauch gibt es zwei Mittel: Sattel und Trense."

Ach Mensch - gute Besserung an die Maus!

Ich hab ja bekanntlich eher mit dem gegenteiligen Problem zu kämpfen. Mal daher interessehalber: kam bei euch der Hang zur Pummeligkeit mit dem Alter oder waren eure von Anfang an "kräftiger gebaut"?

Hallo, ihr kriegt das wieder hin!
Ich weiss ganz genau wie es soweit kommt. Meine Lyliane hat bestimmt knapp an der Grenze gestanden, als ich letzten Herbst die Notbremse gezogen habe.
Lylis Therapie heisst feste Reit beteiligung, mehr Zeit zum Reiten für mich, da Stallarbeit entfällt, zusätzliche Arbeit in den Gruppen, rationiert Heu und Weide mit Greenguard. Letzteres muss ich gsd nicht selbst anlegen, es ist nicht schön ihr damit zuzusehen. Das Ergebnis ist ein munteres fittes Pferd.
Was letztes Jahr Fett war ist jetzt Muskulatur, nach dem Messband hat sie nur 20 kg weniger.

Zum Thema Fliegen Ausreite decke: Wir sind seit dem Frühjahr als Zebra unterwegs, ich bin begeistert. Wir haben auch gelernt, ganz alleine auszuweiten.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr den erfolgreichen maßnahmen mix für euch findet. Muss ja nicht so radikal sein, wie bei uns.

Ich würde sagen, dass hat was mit dem Wachstum zu tun. Also bei Hengsten (die es bleiben) und Stuten ist da ja schon etwas eher Schluss, als bei einem Wallach. Die können da nochmal einen ganz schönen Schub kriegen. Bei uns betrifft das gerade einen 4,5 Jahre alten Araber-Berber....

Ja, und dann denke ich auch, dass das "pummelige" typabhängig ist. Selbst als BB "geliefert" wurde (2 Tage Transport und dementsprechend Stress, er war ja erst ein Jahr alt), war er zwar nur ein "halbes Hemd", aber die Rippen hat man nicht gesehen....

Das pummelige ist auf jeden Fall typabhängig.
Was mir da aber wichtig ist zu erwähnen, bevor hier irgendwelche Spekulationen losgehen, ich glaube nicht dass dies mit der Abstammung zusammenhängt!
Eine Halbschwester von unserem Spanier hat z.B. auch EMS, trotz edelster Abstammung mit viel Karthäuserblut.
Dicke Pferde sind einfach Rehe gefährdet!
Vor allem wenn sie die Fettpolster an den ungesunden Stellen wie Hals/Po und unter dem Bauch angesetzt haben!

Hallo Laura!

Es tut mir so leid, dass es bei Farah soweit gekommen ist. Ich habe bei Elrond auch Angst davor und habe zum Start der diesjährigen Weidesaison die Notbremse gezogen. Elrond darf nur noch mit Fressbremse auf die Wiese. Er trägt sie, da bei uns 24h Wiese angesagt ist, fast rund um die Uhr. Zwei mal täglich wird er für ca. 2-3 Stunden von der Wiese geholt und darf ohne Maulkorb sein. Davon steht ihm ca. 2 Stunden gewaschenes Heu zur Verfügung. Zusätzlich füttere ich ihm Kräuter von per naturam, die die Ausleitung über Leber und Niere fördern sollen.

Elrond war als Jungspund immer sehr schlank. Begonnen hat das Problem der Speckpolster dann mit ca. 6 Jahren. Damals bin ich nach einer schlechten Stallerfahrung - harter Winter, Sparen am Heu und damit viel zu wenig Rauhfutter - im Februar mit einem seeehr schlanken fast 6jährigen Pferd in einen Stall mit 24h Heufütterung im Winter und 24h Weidehaltung auf riesigen Biowiesen im Sommer umgezogen. Zunächst war ich super glücklich, dass mein so schlankes Pferd endlich einmal runder wurde. Die ersten Anzeichen des dicken Weidebauchs und der ersten Pölsterchen hinter der Schulter hielt ich noch für das geringere Übel gegenüber den Haltungsbedingungen in alternativen Ställen in der Umgebung. Leider gelang es mir nicht, gegen die Speckpolster anzureiten. So zog ich nach etwa 2 Jahren in einen Offenstall mit begrenzter Weidezeit von ca. 6 Stunden pro Tag und Heu ad libitum auf dem Paddock. Leider war der Reitplatz katastrophal, so dass man ihn selten nutzen konnte. Der Effekt: Elrond nahm noch mehr zu. Letzten Winter bin ich dann wieder umgezogen, in einen Offenstall, in dem ich mit meiner Paddockpartnerin selbst die Menge (und die Qualität) des Heus bestimme. Schwierig, da ihr Warmblutwallach nicht nur hochallergisch ist, sondern auch sehr schwerfuttrig. Wir haben uns auf 10 kg Heu pro Tag und Pferd mit Heunetz geeinigt. Der Platz ist immer bereitbar, so dass Elrond hier mehr Bewegung bekommt. Elrond hat nach meinem Augenmaß und Sattelgurt etwas abgenommen, ist aber weit von einer sportlichen Figur entfernt. Speck am Mähnenkamm ist da, dazu die Polster hinter der Schulter. Die Rippen kann man beim Drüberstreichen nur erahnen.
Die Fressbremse mit Diätplatte (AS Das Pferd) hat nun bereits dazu geführt, dass wir in diesem Jahr keinen Weidebauch haben und Elrond mehr Lauffreude zeigt. Ich hoffe sehr, dass mit regelmäßiger Bewegung und den o.g. Maßnahmen nun weitere Kilos schwinden. Eine Gewichtskontrolle plane ich im September.

Für weitere Tipps zur Unterstützung der Diät bin ich sehr dankbar.
Sandra

Ooookay - dann habe ich Hoffnung, dass meiner auch irgendwann mal zulegt. Wobei ich glaube, in dem Moment, wo mal eine Kastration ansteht, wird das zügig umschlagen. Denn noch hat er sein selbstauferlegtes Sportprogramm...

Wir müssen für Baghira auch einen Diätplan einhalten.
Jedoch haben wir suuuuper Futtermaschinen, welche auf den ganzen Tag verteilt Heu (6 Portionen wovon eine von Hand) ausspuckt.
Baghira bekommt zur Zeit ca. 5kg Heu (wovon ca. 3kg gewaschen) inkl. 2 Stunden Weide. Mehr ist da leider nicht drin. Sie hat jetzt schon wieder ein kleines Fettpolster über dem Bauch. Desshalb muss ich nochmals etwas mit dem Heu oder eher der Weidezeit herunter.
Sie war früher bei ca. 10 Stunden Weidegang und praktisch kein Heu viiiiel zu dick! Fressbremse und zweimal im Tag Bewegung haben nichts gebracht. Wir mussten den Stall wechseln. Sie hat das kleine Loch bei der Fressbremse einfach grösser gebissen und Äpfel (welche auf der Weide lagen) konnte sie damit auch problemlos fressen

Leider haben wir in der Schweiz mehr Kuhwiesen anstatt gute Weiden für unsere Pferde. Es ist einfach zu nährhaft. Da möchte man doch sein Pferd so lange und so oft wie möglich auf der Weide sehen und darf es nicht, weil es ihnen mehr schadet als gut tut.

Ui, Mimmi, das ist ja wirklich wenig. Was sind das denn für Futtermaschinen, von denen du sprichst? Das klingt wirklich gut. So könnte man kleine Fresspausen bewirken. Wir füttern die zwei Wallache über eine gemeinsame Raufe. Da lässt sich leider nicht wirklich kontrollieren, wann wer wieviel frisst....
Ich finde es insgesamt super schwer, die individuelle Fütterung von leichtfuttrigen Pferden zu realisieren - will man sein Pferd nicht in Einzelhaft halten. Ich kenne nur einen einzigen Stall in einigermaßen erreichbarere Nähe, der dies über einen Hit-Aktiv-Stall realisiert. Ich denke manchmal, er wäre der beste Stall für Elrond. Allerdings ist er gut 30 km entfernt, das Ausreitgelände ist komplett geschottert und der Preis astronomisch

Bei mir funktioniert es mit 2 Netzen über der Raufe. So wird die Heumenge schlicht erschwert und zeitlich verzögert. Das klappt ganz gut. Aber, es gibt verteilte Heunetze, damit sie nicht glauben, sie würden verhungern. Lilli ist die rangniederste. So fressen immer 2 an einem kleinen Netz und dann Lilli zuletzt an der Raufe.....

die Raufutterautomaten sehen so aus


Aber leider werden diese nicht mehr hergestellt. Wir haben zum Glück noch drei bekommen. Für jedes Pferd einen. Wir haben durch den Tag denn Stall offen (ein Tagesoffenstall ) und über Nacht die Pferde getrennt. Jedoch nur wegen der Fütterung, denn mein Wallach braucht einiges mehr an Heu als meine Stute und der dritte im Bunde ist ein Allergiker und sollte nur gewaschenes Heu haben.

Ja leider git es zu wenig solche Aktiv Ställe. Aber da ist bei uns in der Schweiz wieder das Platz-Problem... Oder dann darf man nicht mehr bauen usw.