Zu diesem Thema gab es in 2008 im Rahmen der Brandenburger Pferdetage eine gesonderte Abteilung. Es wurden internationale Spezialisten geladen.
Das Kernthema war OCD beim Jungpferd, Genetik – oder hausgemacht über die Fütterung.
-> Osteochondrose (OC)
Diverse Studien und Versuche belegen recht eindeutig, dass die Genetik hier eher eine vielgebrauchte Ausrede der Züchter ist. Die Hauptursache scheint eindeutig die Fütterung im Jungpferdealter und als Fohlen - Absetzer zu sein.
Es wurde eindeutig belegt (und das wird es seit vielen Jahren) das die Erscheinung OCD bei einer geeigneten Fütterung dramatisch abnimmt und die Pferde vor allem auch später in den sportlichen Einsätzen deutlich robuster oder stabiler bleiben.
Hinzu kommt sehr oft noch das eigenartige Verständnis diverser Pferdevermehrer in Hinblick auf Haltung. Einige halten Fohlen immer noch in der Box, andere mästen sie bis zum umfallen und Dinge wie konstante ausreichende Mineralversorgung besonders im Wachstum scheint für starke 80% der Pferdevermehrer immer noch ein Fremdwort zu sein.
Der Anlass für diese besondere Veranstaltung war übrigens die erstaunliche Erkenntnis, dass erhebliche Jungpferdebestände in Deutschland, hier repräsentativ Brandenburg an OCD leiden.
Inoffiziell sind Zahlen von bis zu 80% durchgesickert, für die Presse hat man hier ein wenig abgespeckt. Eine solche Aussage wäre öffentlich recht schädlich fürs Geschäft.
Deutsche Wertarbeit in Bezug auf nachhaltige Zucht? Schwer zu finden. Die meisten sind mit 10 – 12 Jahren platt, unglaublich viele sieht man erst gar nicht da sie vorher schon untauglich sind.
-> Ist doch prima, dann kauft man dort dann ein 2. Pferd. Das habe ich so live gehört bei einem "Züchter"!
Es gibt eine Untersuchung zu OCD bei Fohlen, die von der Tiho-Hannover und der FN als Forschungsprojekt durchgeführt wurde. Es sind rund 650 Warmblutfohlen untersucht worden (Hann. Zuchtverband). Es ist dabei eine geringe Vererbbarkeit festgestellt worden. Für das Fesselgelenk liegt sie bei 10-20%, für das Sprunggelenk etwa doppelt zu hoch.
Aber den Ausschlag für diese Erkrankungen geben meistens falsche Fütterungspraktiken bei den Zuchtstuten als auch später bei den Fohlen und dem Heranwachsenden..
Bei der OCD handelt es sich um Knorpelschäden, die durch zu großen Druck auf Knorpelschichten in Fessel- Knie- und Sprunggelenken entsteht. Der permanente Druck verursacht eine Vergrößerung der Knorpelschicht. Der Knorpel selber ist auf die Ernährung durch Transport von Nahrungsstoffen von knochenseitig angewiesen. ER ist nur geringfügig bis gar nicht durchblutet, was den Transport erschwert.
Je dicker der Knorpel, desto schwerer die Ernährung desselben durch weite Wege in den äußeren Randgebieten, die irgendwann nicht mehr erreicht werden. Im Endeffekt kommt es dabei zu Ablösungen, Abschuppungen von Knorpelstücken, die dann im Gelenk schwimmern. Sie können Entzündungen und damit Arthrosen verursachen. Die Erkrankung an mehr als einem Gelenk bei einem Fohlen ist extrem selten.
Als schwerwiegendste Ursachen für OCD sind definitiv die falsche und unzureichende Fütterung der Stuten und später auch der Fohlen erkannt. Zuviel Kraftfutter, zu wenig Raufutter, unzureichende Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen bei den Stuten.
Mastig gefütterte und zu schnell gewachsene Fohlen bringen genau wie mastige große Hunden, bei denen diese Erkrankung ebenfalls bekannt ist, durch zu hohes Gewicht einen starken Druck auf ihr Skelett resp. die Gelenke und Knorpelschichten. Damit ist die Voraussetzung für eine Knorpelschädigung geschaffen.
Viele Fohlen erhalten zu dem nicht genügend Auslauf, teilweise bedingt durch klimatische Probleme (frühe Geburten in den Winter, Boxenhaltung statt Laufstall, keine ausreichende Weideflächen, keine gleichgeschlechtlichen Partner zum Spielen). Mangelnder Auslauf trägt zur Schädigung der Knorpelschichten bei und führt bei verlängertem Boxenaufenthalt zu weiteren Erkrankungen (z. B. der temwege).
OCD tritt nicht am Hufgelenk auf. Hier ist an falsche Hufbehandlung, Fehlstellungen, mangelnde Bewegung, Überbelastung und Verletzungen zu denken.
Weiiterhin ist die Fütterung von Jungpferden und auch von im Training befindlichen Reitpferden oftmals gekennzeichnet von zu wenig Raufutter und viel zu viel Kraftfutter. Auch das trägt nicht zu einem dauerhaft gesunden Bewegungsapparat bei.
Leider sind sich viele Pferdebesitzer nicht der Tragweite einer inkorrekten Fütterung bewußt - das gilt ebenso (sorry an die die es anders handhaben) für eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Züchtern.
Wohlüberlegte Fütterung und Haltung von Stuten, Fohlen und Reitpferden leistet einen großen Beitrag zu Gesunderhaltung. Durch fehlende Kenntnisse wird bei der Ursachensuche schnell der Faktor "erblich bedingter Schaden" angeführt.
Bevor man sich ein junges Pferd kauft, sollte man sich schon im Vorfeld über die Haltungsbedingungen beim Züchter informieren. Das sollte immer ein auschlaggebender Grund sein, mir dieses oder lieber jenes Pferd zu kaufen.
Eigene Weiterbildung zum gleichen Thema hilft später weiter, wenn man dann für das Tier, für das man sich entschieden hat, die Verantwortung über viele Jahre trägt.
Behandlungen von Knorpel- und Gelenkschäden kann man außerdem hervorragend mit Blutegeln und auch mit gut gewählten und dosierten Kräutern unterstützen.
Hyaluronsäure ins Gelenk zu spritzen ist risikoreich, da durch die Haarbälge acuh bei rasierter udn desinfizierter Haut eine wirklich sterile Einführung der Spritze nicht unbedingt gewährleistet ist. Ins Gelenk eingebrachte Bakterien können schwerste irreparable Schäden verursachen. Blutegel beißen steril, ein Infektionsrisiko ist so gut wie ausgeschlossen. Die Behandlung ist preiswerter und bringt mindestens den gleichen Erfolg - wenn nicht noch einen höheren. Die Humanmedizin hat sie schon lange wieder entdeckt.
Link zum Forschungsprojekt der TiHo hannover und der FN:
http://www.pferd-aktuell.de/cms-aussen- ... nalViews...
Der Gewinn dieses Studie liegt in der Prophylaxe, jeder
Züchter kann selbst viel verändern“
Die Osteochondose (OC) ist eine entwicklungsbedingte Skeletterkrankung,bedingt durch eine Störung der Verknöcherung des wachsenden Knorpels, die sich letztlich durch losgelöste Knochen-/Knorpelfragmente („Chips“)
im Gelenk darstellt und als Osteochondrosis dissecans (OCD) bezeichnet wird.
Das Gewicht der Fohlen ab dem vierten Lebensmonat beeinflusst die Befundhäufigkeit im Fesselgelenk: Leichte Fohlen zeigen in diesem Gelenk mehr OC-Befunde.
In der Widerristhöhe große Fohlen haben signifikant mehr OC-Befunde im Sprunggelenk als kleinere Fohlen.
Der Einfluss der Bewegung
- durch häufige und ausgiebige Bewegung der Fohlen kann die Frequenz von OC insgesamt – vor allem im Fesselgelenk – deutlich gesenkt werden. Eine nicht angemessene Bewegung, die eine unregelmäßige und kurzfristige
Hochbelastung der Gliedmaßen bedeutet, ist allerdings zu vermeiden.
- früh (vor dem 1. April) geborene Fohlen hatten als Folge der mangelnden Bewegung in den Wintermonaten deutlich häufiger OC als die später geborenen Fohlen. Dieser Effekt war für das Fesselgelenk deutlicher als für das Sprunggelenk.
- Zuchtstuten und ihre Fohlen sollten in der Gruppe, nicht aber in der Einzelbox gehalten werden. Dies gilt vor allem dann, wenn sehr frühe Abfohltermine genutzt werden sollen. Ideal ist eine Abfohlung im späteren Frühjahr, da das Fohlen dann sofort Weidegang bekommen kann.
Die Fütterung
- die Stuten werden oft nicht optimal gefüttert. Wird das Raufutter pauschal nach Tabellenwerten eingestuft, führt dies zur Auswahl ungünstiger Mischfutter oder zum vollständige Verzicht auf eine Ergänzung zu Raufutter- und
Getreidekombinationen. Bei tragenden Stuten fehlen häufig Spurenelemente. Bei laktierenden Stuten ist im Stall die Versorgung mit Protein, Calcium, Kupfer und Zink suboptimal, auf der Weide fühlen Fehleinschätzungen des
Grases zu einer knappen Zufuhr an Calcium, Kupfer und Zink.
- die Fohlen sind in der Gewichtsentwicklung nicht auffällig, hier fehlen aber häufig die gezielte Beifütterung im Stall und die Ergänzung mit Mengen und
Spurenelementen auf der Weide. Eine Änderung der Fütterungspraxis wird dringend empfohlen, auch wenn sich nur begrenzt Hinweise ergeben, dass die suboptimale Nährstoffversorgung für die Entwicklung der OC(D)
von Bedeutung ist.
) Produktes. Ein halbes jahr später sind Kontrolluntersuchungen gemacht worden und natürlich sah man noch die Folgen des Unfalls aber warscheinlich (Aussage des TA) wird es auch in der Belastung keine Probleme geben. Diesen Winter werden wir (die neue Besitzerin und ich) anfangen mit der Maus zu arbeiten. Bis auf einen kleinen weißen Fleck (OP Narbe) sieht man nichts - auch nicht in der Bewegung.
