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Ein Hilferuf einer Bekannten:

Vor 16 Monaten kaufte ich eine 8 j.Hannoveraner Stute mit super Papieren. aus top-Leistungslinien.

Sie war so gut wie roh, da bislang keiner mit ihr klar kam : Bereiter hatten nur kurzes Interesse, gute jugendliche Reiterinnen hatten ohne Sattel kleine Erfolgserlebnisse und Spaß im Umgang mit ihr.

Man schob die Unrittigkeit, das Losreißen beim Anbinden und das Theater beim Satteln auf schlechte Manieren, da sich nie eine feste Bezugsperson über längere Zeit um sie gekümmert hatte und sie sonst fröhlich in einem Herdenverband lief.

Ein unerzogenes, unausgebildetes Pferd traute ich mir zu.!
Ich habe auch einiges erreicht : Umgang, Schmied, Verkehrssicherheit, Scheuen, Anbinden und Satteln kein Problem mehr!

Aber mit der Rittigkeit gab es immer wieder Rückfälle (Durchgehen, Steigen bei Pellham ) ,die ich auf ihr Temperament schob und meine Unfähigkeit (Bin 50 und reite seit meiner Kindheit aber nobody is perfect) .

Also:
Verschiedene Sättel und Gebisse -zuletzt Orthoflex und LG Zaum -, verschiedene Trainer auch Western , Stallwechsel,….Jobwechsel …, oder sollte es doch am auch Pferd liegen . ?
Da sie im neuen Stall so abgenommen hatte und trotz endlos Heu , 4 Kg Kraftfutter,2 Kg Maisflocken und 1Kg Heucobs alle Rippen zu sehen waren ,ließ ich Zähne raspeln (Hengst Dosis bei der Sedierung), und ein großes Blutbild machen. Da waren die Muskelwerte erhöht….also röntgen..

Nun kam die Diagnose beim Röntgen : Kissing Spines in der Sattellage.
Das erklärt nun einiges. Auch warum vor mir keiner wirklich zurechtkam.

Auch bei richtigem Training : 6 Wochen longieren mit Equitop- Myoplast zum Muskelaufbau und Kortisonspritzen, wird sie nur bedingt reitbar sein und ein Problem-Reitpferd bleiben.

Sie ist total lieb mit Menschen , Schmieden, Hunden und anderem Getier. Neugierig, mutig, geht sie über Autobahnbrücken und den dicksten Verkehr, öffnet sich die Stalltür und geht spazieren. Hat klare Beine, super Hufe nie Husten , Schnupfen ,Kolik. Ist nicht müde zu bekommen.
Das ideale Pferd für den Nichtreiter!!!!

Also ,wer möchte sich als Pferdephysiotherapeut versuchen???
Wer möchte mit der überaus intelligenten Dame zirzensische Übungen machen, oder ihr Kutsche ziehen beibringen ?
Eventuell mit den „guten Papieren“ züchten???

Ich habe keine Kraft mehr !
Wer weiß Rat? Wie kann ich dem Pferd helfen- gibt es Heilungs/ Besserungschancen?
Kann man mit so einem Pferd züchten o. ist das erblich?

Für „Die Wurst „oder einschläfern oder nur rumstehen ist sie ist noch viel zu jung und lebensfroh!!! Ich wünschte sie könnte wieder in einer Herde laufen. Wer hätte bei sich einen Platz in Herden/ Offenstallhaltung?

Ein Artikel über Ursachen, Diagnose u. Therapie: http://www.hallo-pferd.de/news/18992

Das Kissing Spine Syndrom – Eine unheilbare Krankheit?

Als Kissing Spine („sich berührende (küssende) Dornfortsätze “) Syndrom bezeichnet man eine schmerzhafte Entzündung mit Knochenzubildung zwischen den Dornfortsätzen der Wirbelsäule des Pferdes.
Eine Studie über Warmblüter wurde 1995 – 2000 in Süddeutschland durchgeführt. (169 Pferde - 22 % mit klinischer KSS Erkrankung).

Die Ursachen des Kissing Spine Syndroms

Das Kissing Spine Syndrom kann viele Ursachen haben, z. B.:
- zu starke Belastung während des Wachstums
- falsche Reitweise
- unpassende Ausrüstung
- falsche Haltung (z.B. Heuraufe hängt zu hoch)
- Reiter ist zu schwer für das Pferd
- Rückenverspannungen
- Genickverspannungen
- auch als Folge eines Unfalles (z.B. Überschlagen des Pferdes)

...und falsche Aufzucht. Es gibt Kissing Spines schon bei ungerittenen Jungpferden. Gerade bei einem Warmblut ist das leider ein häufiger Grund. Bei PSP werden solche Problemfälle jedes Jahr zu tausenden produziert Wobei da wahrscheinlich die KS noch das kleinste Problem sind

PSP?
Und welche Fehler bei der Aufzucht könnten das sein?

Mein Quarter hatte Kissing Spines, wahrscheinlich verursacht durch einen Unfall in seiner Jugend.

Und wenn erst mal ein Dornfortsatz aus dem Lot ist, wirkt er schädigend auf die Nachbarn, die darauf hin ebenfalls entzünden und verknöchern und wiederum schädigend auf die Nachbarn wirken - ein Teufelskreis.

Bei meinem Taps wurde es mit 8 diagnostiziert, in der Lendenwirbelsäule, ein typischer Ort für englisch-gerittene Pferde, die zu früh vorwärts-aufwärts geritten wurden. Da Taps als Westernpferd ja vorwärts-abwärts geritten wurde, hat ihm das wahrscheinlich noch etwas Zeit bei dieser Krankreit geschenkt.

Mir wurde geraten, auf einen Englisch-Sattel umzusteigen, da der das Reitergewicht mehr nach vorne konzentriert und hinten entlastet (im Normalfall zwar schlechter aber für Taps eben besser). Es wurde dann im Laufe der Jahre immer schlimmer. Mit 10 ließ ich ihn nochmal röntgen und da war dann der ganze Rücken betroffen. Ich schickte ihn in Rente. Es wurde aber trotzdem schlimmer, er konnte nicht mehr richtig galoppieren, hatte in der kalten Jahreszeit trotz Decke Rückenschmerzen. Also schenkte ich ihm noch einen schönen Sommer auf der Weide und im Herbst dann ...

Bei einer Stute mit KS weiß ich nicht, ob ich sie als Zuchtstute verwenden würde, denn ein Fohlen hat auch einiges Gewicht. Das würde ich mit einem TA klären (oder besser mit mehreren). Ansonsten nur Beistellpferd. Denn die Schmerzattacken, die ein solches Pferd bekommt, können auch für den Reiter gefährlich werden (weiß ich aus eigener Erfahrung) - und vor der Kutsche möchte ich so ein Tier dann auch nicht unbedingt haben.

Tut mir leid für die Stute, aber meiner Meinung nach nur laufen lassen, wie es schmerzmäßig vertretbar ist und dann weg.

Tanja hab ich dir nicht von dem Saftladen erzählt, wo ein gewisser für seine Pferdeliebe besonders bekannter Typ das Sagen hat?
Die Jungpferde da werden gemästet wie die Schweine (ausschließlich ein Mischfutter aus Grass/Maissilage mit Hafer quasi zur freien Verfügung)...schon mit 2 Jahren sind da 1.80 Brecher dabei( die sehen aber gut aus). Die kriegen ihr Futter aus so hohen Futtertrögen, dass sie sich dafür groß machenmüssen UND haben teilweise nie Weidegang. Durch haben sie nie die so wichtige "Kopf-auf dem- Boden-Fressstellung"

ok, verstehe. Dann weiss ich, was PSP heisst...
Erinnere mich noch gut an die Bilder von Zuchtstuten mit extremen Fehlstellungen...
Warum machen die das? Ist doch ein riesiges Gestüt, x-Tierärzte, genug Geld im Hintergrund. Die wissen das doch auch, was schädlich ist. Versteh ich nicht!

Hallo,

ja, Schöneich könnte helfen. Wäre einen Versuch wert.

Über PSP und die Zucht kam ein langer Bericht im TV. Leider habe ich die 1. Hälfte verpasst. Aber da war alles super schön und genausten betreut....

LG Gowinda

Ist klar! Bild dir deine Meinung.....

Nur ganz schnell, mein Beitrag ist editiert!, PSP ist nicht Schöneich, da besteht kein Zusammenhang, das ist ungünstig in meinem Beitrag dargestellt!

Ich hoffe die Stute findet einen guten neuen Besitzer und bekommt eine neue Aufgabe.

Hatte ich schonmal von unserem Dax Erzählt? Das ehemalige Ponny von meinem Onkel.
Er sollte eingefahren werden, was nicht klappte, weil irgendwie die Chemie zwischen allen beteiligten (Dreamboy, sein Gespannkollege, meinem Onkel und Dax) überhaupt nicht gepasst hat.
Schließlich gipfelte alles darin dass er sich nichtmehr von meinem Onkel anfassen ließ und frei hinter Dreamboy herlaufen mußte wenn sie auf eine andere Weide sollten.
Um schonmal mögliche Bedenken auszuräumen: Mein Onkel hat schon sehr viele Pferde eingefahren, auch für andere Leute und ist Jahrelang mit seinen Kaltblütern im Wald gewesen, was ja nun mal sehr viel Vertrauen und Gehorsam vorraussetzt. Außerdem hat er Dax nie schlecht behandelt oder geschlagen. Es hat eben einfach nicht gepasst.

So, schließlich sollte Dax zum Schlachter. Über Beistellpferde.de fand ich eine neue Besitzerin, eine Reitlehrerin, die sich ihm annehmen wollte.
Dort fand man dann raus dass er Kissing Spines hat. Sie gestand ein dass er eher schwierig ist und da er nie wirklich geritten werden könnte vermittelte sie ihn weiter an einen älteren Herrn... der fuhr ihn ein, Einspännig, nachdem 2-Spännig egal mit welchem Pferd eine Katastrophe blieb und fährt jetzt mit ihm Einspännerturniere HAPPY END