Liebe Alle,
ich geniess es gerade einfach nur mal, so viele differenzierte und detaillierte Berichte zu lesen.
Das find ich richtig super, dass sich hier so viele Leute so liebevoll und aufmerksam mit ihren Pferden beschäftigen - richtig wohltuend.
Ich persönlich arbeite so gut wie nie mit Hilfszügeln - mit einzelnen sehr gezielten und kurzfristigen Ausnahmen.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube eines der Hauptprobleme der "Formgebung" ist eben, dass diese Dinge vergleichsweise einfach zu erkennen sind (die Kopfhaltung zum Beispiel) und dadurch die Tendenz haben, total in den Vordergrund zu rücken. Ohne Absicht sozusagen. Und wenn dann da drauf "herumgeritten" wird, dann kommt unweigerlich Druck auf. Was für ein Glück, wenn man dann ein Pferd hat, das darauf aufmerksam macht und selbst so aufmerksam ist, es zu merken....
Wäre nämlich - einfach ausgedrückt - hinten alles im Lot, dann wären vorne gar keine Probleme da....
Und das ist wahrscheinlich die grosse Kunst, da immerwieder loszulassen. Und die Form mal Form sein zu lassen und das Augenmerk auf andere Dinge zu richten - die Verbindung, den Takt, auch mal einfach das "Getragenwerden" etc.
Unsere Pferde sind klar auf "ihre" Personen bezogen, wobei Raphaël "seine" Reitbeteiligung auch schon sehr offensichtlich und freudig begrüsst. Mit ihm kann aber auch jeder Fremde problemlos was machen, er ist da nicht so "zickig". Anders vielleicht die beiden Naroui-Kinder (Paloma und Nouri), die bei uns wohnen. Die möchten doch schon sehr genau wissen, wer da mit Ihnen was machen möchte.
Ich habe auch den Eindruck, dass die Berber möglicherweise klarer ihren Unmut zum Ausdruck bringen als andere Rassen - mein Araber wird einfach total hölzern, wenn Paloma beispielweise schon anfängt, die Ohren anzulegen. Und die Freiberger stecken meiner Erfahrung nach schon einiges mehr unkommentiert weg.... sowie sie auch - immer meine persönliche Erfahrung - dreimal oder mehr mal gesagt bekommen müssen, dass sie einen nicht anrempeln dürfen etc. Bei unseren AB's reicht schon fast ein halbes mal. Wobei sie ja schon auch einstecken können, die Berber, wie die Filme aus Nordafrika auf jeden Fall deutlich machen. Aber auch da gibt es sehr schöne Bilder, die dann wieder die Verbundenheit der stolzen Fantasia-Reiter mit ihren Pferden zeigen. Und dann ist für die glaub ich die Welt wieder in Ordnung, angezogenen Kandararen hin oder her....
Liebe Grüsse
Luriza
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