Das hier empfiehlt die Uni Zürich :
Die Fohlenlähme ist durch Polyarthritis mit pyoseptikaemischen Erscheinungen mit oder ohne Durchfall und Pneumonie gekennzeichnet. Sie wird zur Hauptsache durch E. coli, Actinobazillus equuli (Shigella equirulis, B. pyosepticum equi), Streptokokken und Salmonellen verursacht. Die Infektion erfolgt im allgemeinen bei oder kurz nach der Geburt, per os oder omphalogen, seltener schon intrauterin.
Zur Verhinderung der Krankheit sind insbesondere wichtig: allgemeine hygienische Massnahmen anlässlich der Geburt, sorgfältige Nabelpflege und rechtzeitige Aufnahme der ersten Kolostralmilch.
Und das die TiHO Hannover:
FohlenlähmeEinen wirksamen aktiven Impfschutz gegen Fohlenlähme gibt es nicht. Die oft einmalig durchgeführte Penicillin-Injektion am ersten Tag belastet nur unnötig den gesunden Organismus, hilft jedoch nicht ausreichend bei einer Infektion. Einen optimalen passiven Schutz bietet dagegen die orale Gabe eines Fohlenlähme - Serums, das mit der Kolostralmilch der Mutter 1:1 in einer Babyflasche gemischt werden kann und dem Fohlen innerhalb der ersten Stunden verabfolgt wird.
Gleichzeitig ist der Zusatz von wässrigen Vitaminen sinnvoll. Der Vorteil für den Züchter liegt in einer einfachen Handhabung und einer sehr schnellen Versorgung des Fohlens mit den nötigen Abwehrstoffen. Unbedingt zu beobachten ist weiterhin die Desinfektion und Trocknung des Nabels, entweder durch alkoholische Jodlösung oder Blauspray. Zum besseren Abgang des Darmpechs kann ein handelsübliches Klistier bei dem Fohlen rektal eingegeben werden.
Literatur zum Thema:
Bostedt, H., 2005. Erkrankungen des neugeborenen Fohlens. in: O.
Dietz u. B. Huskamp. Handbuch Pferdepraxis. Enke Verlag, Stuttgart,
S. 137
Thein, P., 2007. Schutzimpfungen beim Pferd. Der praktische Tierarzt
88 (Suppl.), 4-8
Und noch eine Diss zum Thema
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... s_ss05.pdfso und hier noch die Anwort einer Freundin die an der Tiho-Wien ist:
Hyperimmunseren sind sehr teuer und enthalten Rinderantikörper. Die sind für den Notfall ganz klasse, wenn das Fohlen kein Kolostrum hatte, aber wenn alles gut geht, dann sind sie unnötig. Die maternalen Antikörper sind sehr viel besser, weil sie genau die Keimbelastung im heimatlichen Stall widerspiegeln. Ich persönlich würde (und so lernen wir das auch in der Uni) drauf schauen, daß das Fohlen möglichst früh genügend Kolostrum trinkt und dann nach 24h einen IgG-Test machen (Snap-Test von der Firma IDEXX). Wenn dann die Antikörper >8g/dl sind, ist alles paletti und man braucht weder eingefrorenes Kolostrum, noch Hyperimmunserum, noch Antibiotika geben.