Das ist ein schwieriges Thema und bedarf sicherlich langjähriger Erfahrung. Da ja auch jede Stute anders ist. Wichtig ist sicher nicht (nur) das Wieviel, sondern Was.
Ich halte so in etwa mich an Folgendes:
Erst ab dem 8./9. Trächtigkeitsmonat, dem Beginn der hoch tragenden Phase ist von einer überproportional starken Entwicklung des Fohlens im Mutterleib der Stute auszugehen.
Vor dieser Zeit wird sie lediglich auf Erhaltungsbedarf bzw. bei früher Reitnutzung auf den notwendigen Leistungsbedarf gefüttert.
Die Meßlatte für die Energiezufuhr bleibt das Bewegungsverhalten der hochtragenden Stute;
Zudem müssen Energieverluste bei nasskalter, windiger Witterung beachtet werden ->vor Regen und kaltem Wind zu schützen!
Die Aufnahme gefrorenen Futters sowie bereiften Grases sollte vermieden werden
Das Kraftfutter kann zu Beginn der Hochträchtigkeit aus Hafer und einem normalen Ergänzungsfutter bestehen. Um den Übergang auf das Laktationsfutter zu erleichtern, empfiehlt sich
in den letzten Wochen der Tragezeit ein spezielles Kraftfutter für Zuchtstuten zuzufüttern ( um die 12-14 % Rohprotein,
langsam einschleichen u. steigern), da abrupte Kraftfutterumstellungen nach dem Abfohlen vermieden werden sollten.
-> Hochtragende Stuten sollten keinen Futterwechsel beim Abfohlen erfahren. Das in etwa gleiche Futter wird bei Anhebung einzelner Futterkomponenten der Stute auch während der Laktation angeboten.
Zur Unterstützung der Verdauungsabläufe können zusätzlich Komponenten mit leicht abführender Wirkung wie Weizenkleie, Melasse, Leinkuchen und Mash verabreicht werden
Eine derart hohe Futtermenge in der Hochträchtigkeit bedarf der Verteilung der Kraftfuttergaben auf mehrere Male pro Tag. mind. 3x, besser 4-5 x pro Tag füttern.
In der Hochträchtigkeit der Stute steigt der Eiweiß-, Kalzium- und Phosphor-Bedarf stärker an als der Energiebedarf.
Energiebedarf steigt bis zum 11. Trächtigkeitsmonat um ca. 40% an
Energie enthalten in: Hafer, Soja, Öl
Zu schnelles Wachstum durch zu hohe Energiezufuhr hat negative Folgen (Chips, Probleme mit den Knochen etc.).
Eiweißbedarf Der Bedarf an Eiweiß kann um ca. 70% ansteigen
enthalten in: Zuchtfutter mit 12 - 14% Rohproteingehalt, Hafer, Heu 1.Schnitt, Gras, Bierhefe, Kleie, Sojaschrot
Hafer
-Hafer ist das Getreide, das vom Pferd am leichtesten verdaut werden kann.
-Hafer enthält ungesättigte Fettsäuren.
-Hafer enthält ein sehr gutes Eiweiß , hat die beste Aminosäurestruktur
-Wer seinem Pferd 3 kg Gerste füttert, erzielt in etwa den gleichen Energiewert wie jemand, der nur 1 kg Hafer füttert. -Nur derjenige, der Gerste füttert, belastet sein Pferd respektive den Stoffwechsel seines Pferdes deutlich stärker.
-Verdaulichkeit der Stärke von Mais (29%), Gerste (22%) und Hafer (84%)
Gerade in der Hochträchtigkeit spielt die Mineralstoff- und Vitaminversorgung der Stute eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Mineralien werden ab dem achten Monat vermehrt in das embryonale Skelett eingelagert.
Der
Calcium- und Phosphorbedarf steigt sogar noch etwas stärker an als der Eiweiß- und Energiebedarf, er ist im 10. Monat doppelt so hoch
CA: Soja, Trockenschnitzel, Futterkalk, Luzerne
P: Kleie, Soja
Vitamine
-> in der Hochträchtigkeit doppelt so hoher Bedarf
Für Wachstum und Epithelschutz des Fohlens sind die Vitamine A und D besonders wichtig. Unterversorgungen führen beim Fohlen zu Risiken wie erhöhter Infektionsanfälligkeit
Bei Weidehaltung ist die Versorgung der Stute mit beiden Vitaminen gesichert. Bei Stallfütterung muss auf jeden Fall mit Mineralfutter oder dem fertigen Kraftfutter ausgeglichen werden.
Gegen Ende der Trächtigkeit ist die Anhebung der fettlöslichen Vitamine A, D, E, K sowie eine ß-Carotin-Ergänzung anzuraten, zur Anreicherung des Kolostrums (Biestmilch).
enthalten in: Karotten, Kleie, Luzerne, Grünmehl, Leinkuchen, Heu, Bierhefe
Gute Vit. E-Quellen sind Pflanzenöle und Trockengrün. Am besten ist die Versorgung auch hier über gut vitaminierte Mineral- bzw. fertige Kraftfutter zu gewährleisten.
Überversorgungen beispielsweise durch zusätzliche Verabreichung von Vitaminpräparaten sind allerdings zu vermeiden. Denn ein Zuviel an Vit. A und D kann zu Lahmheiten, Knochenbrüchigkeit und Verkalkungen führen.
--->>>aber alles hilft nur, wenn es im richtigen Verhältnis zueinander gegeben wird!
Um eine gesunde Fohlenentwicklung vor und nach der Geburt zu ermöglichen, muss auch die Spurenelementversorgung besonders beachtet werden.
Im Vordergrund stehen Kupfer, Zink und Selen, ein Mangel kann Störungen in der Entwicklung von Knochen, Gelenkknorpel, Sehnen und Bändern hervorrufen.
Diese drei Spurenelemente kommen in Heu oder Grassilage nur in geringen Mengen vor. Bei Kupfer und Selen besteht ein besonders ausgeprägter maternaler Effekt, eine ausreichende Versorgung in der hoch tragenden Zeit wirkt sich positiv auf die Fohlenentwicklung in den ersten Lebensmonaten aus. Die täglichen Mineralfuttergaben variieren zwischen 50 und 100 g.
Der ausreichenden Na-Versorgung, gemäß dem erhöhten Bedarf der Stute im 11. Trächtigkeitsmonat, kommt Bedeutung im Hinblick auf die geregelte Darmtätigkeit der Stute sowie dem besseren Darmpechabgang beim Fohlen zu.
-> Leckstein
Vor der Geburt sollte das Krippenfutter und hier wiederum Komponenten mit leicht abführender Wirkung angehoben werden, unter Zurücknahme voluminöser Heugaben. Zum Einsatz können Weizenkleie, Melasse, Lein- u. Sonnenblumenkuchen kommen.
Unmittelbar vor der Geburt wird die Heumenge nochmals gedrosselt, um eine Überladung des Verdauungstraktes während der Geburt zu vermeiden. Als Abendfütterung hat sich ein warmes Kleiemash aus Weizenkleie und Haferschrot bzw. Quetschhafer bewährt. Die entspannende, leicht abführende Wirkung ist sehr vorteilhaft.
Hoch tragenden Stuten dürfen trotz steigenden Bedarfes auch nicht überversorgt werden. Unkontrollierte Energiezufuhren können Verfettungen hervorrufen und zu Problemen wie Geburtsschwierigkeiten, Milchmangel durch verminderte Futteraufnahme in der Laktation und späteren Fruchtbarkeitsstörungen führen.
Quellen u.a.:
http://www.landwirtschaftskammer.de/lan ... ragend.pdfhttp://www.pferdefutter-beratung.de/fut ... ende-stute